Religion Laufen

Wer einmal angefangen hat zu laufen, der kann bald nicht mehr davon lassen. Eine Stunde oder eine halbe an der frischen Luft – und schon sieht das Leben ganz anders aus. Sogar bei schlechtem Wetter. Der Kreislauf kommt in Schwung. Neue Energie fließt in Körper und Seele. Die Gedanken klären sich. Und manchmal hilft Laufen auch dabei, gerade nicht an die eigenen Sorgen zu denken.

Viele, die regelmäßig laufen, sagen: Wenn ich laufe, dann spüre ich, wie meine Probleme im wahrsten Sinne des Wortes ver-gehen. Und  dann geht es  gar nicht mehr um die sportliche Leistung. Dann genieße ich den Wald und bin dem Herrgott dankbar, dass ich Ruhe genießen darf. Und wenn ich heimkomme, bin ich wieder ein zufriedener Mensch.

Was ich beim Laufen erlebe, dieses Vorankommen und Weitergehen, das ist dann wie ein Sinnbild für vieles in meinem Alltag. Auch für das, was mir schwer fällt, - es wird gehen.

Laufen tut ganz einfach gut. Und was für den Körper gilt, gilt anscheinend auch für die Seele. Beide brauchen Bewegung. Ich muss mich also bewegen, damit sich in mir etwas bewegen kann.

Da passt es gut, dass in den biblischen Geschichten  so viel von Bewegung die Rede ist. Dass Gott sich auf uns zu bewegt. Und ich mich schon auch selbst bewegen muss, um etwas davon mitzubekommen. Die Frauen machen sich auf den Weg zum Grab Jesu und sind die Ersten, die von der Auferstehung hören. Und natürlich die beiden Jünger aus Emmaus, die miteinander ihre Trauer „begehen“ und auf dem Weg von Jesus begleitet werden.

Hätten sie sich nicht alle bewegt, sie hätten nichts erfahren. Nichts von der großen Wertschätzung und Liebe Gottes für die Menschen. Manchmal muss man sich einfach in Bewegung setzen, und vielleicht kann man dann auch eine bewegende Erfahrung mit Gott machen.

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