Glaube im Alltag Neue Wege gehen
Seit Beginn der Fastenzeit gehe ich neue Wege. Gemeinsam mit einer Freundin mache ich mich regelmäßig auf den Weg. Auslöser war das Internetangebot einer Pfarrerin aus Berlin.
Sie verschickte unter der Überschrift „Raum für Gott im Ausnahmezustand“ spirituelle Impulse, über die man sich mit einer weiteren Person im Telefongespräch oder eben bei einem Spaziergang austauschen sollte.
Neugierig und auf der Suche nach individuellen Möglichkeiten der Gotteserfahrung, schlossen wir uns diesem Kurs an. Abwechselnd suchten wir eine Strecke aus und gingen los. Die Fastenzeit und Ostern sind längst vorbei, aber wir gehen immer noch. Die Impulse suchen wir uns jetzt selbst aus.
Unsere Gespräche über „Gott und die Welt“ erleben wir beide als Bereicherung. Jede geht ihr bekannte und auch neue Wege. Zwischendurch machen wir Pause, genießen die Aussicht, machen uns auf Besonderes aufmerksam und halten auch manchmal nach anderen Wegen Ausschau. Freie Termine zu finden ist nicht immer ganz einfach, aber verzichten möchten wir auf diese gemeinsame Zeit nicht mehr.
Neues ausprobieren belebt! Diese Erfahrung machen hoffentlich viele, die in den vergangenen Monaten neue Wege zur Erfahrung von Gottesnähe und zur Feier von Gottesdiensten ausprobiert haben.
Vielleicht würde es uns Christen gut tun, öfter die sicheren Pfade zu verlassen, um neue Wege zu erkunden. Dabei könnten wir Dinge und Menschen entdecken, die wir bisher nicht im Blick hatten. Man muss nicht immer beim Losgehen schon wissen, wie der Weg verläuft. Überraschungen können auch schön sein. Wo auch immer unsere Füße uns hintragen, die Zuversicht, dass Gott mit uns geht und uns nicht orientierungslos zurücklässt, kann uns auch schwierige Strecken meistern lassen. Solange wir in Bewegung bleiben, werden sich auch Möglichkeiten zeigen. Neue unbekannte Wege zu gehen ist eine Herausforderung und auch ein Wagnis. Ich möchte mich darauf einlassen.