Kirche Schritt für Schritt zum Neustart — Pfarreien in der Vulkaneifel fusionieren zur Pfarrei Gillenfeld

Gillenfeld · Zum 1. Januar 2022 fusionieren die bisherigen Pfarreien Brockscheid, Darscheid, Demerath, Gillenfeld, Mehren, Schalkenmehren, Strohn und Strotzbüsch zur Pfarrei Gillenfeld. Was die Beteiligten von dem Neustart erwarten.

 Sie stehen stellvertretend für all die Haupt- und Ehrenamtlichen, die an der Fusion der Pfarreiengemeinschaft zur Pfarrei Gillenfeld beteiligt waren: (von links) Birgit Becker, Manfred Kordel, Pfarrer Jonas Weller, Stefan Becker. 

Sie stehen stellvertretend für all die Haupt- und Ehrenamtlichen, die an der Fusion der Pfarreiengemeinschaft zur Pfarrei Gillenfeld beteiligt waren: (von links) Birgit Becker, Manfred Kordel, Pfarrer Jonas Weller, Stefan Becker. 

Foto: tv/Brigitte Bettscheider

Als sich der Trierer Bischof im vergangenen Februar in einem Schreiben an die Pfarreien des Bistums wandte mit dem Auftrag, bis spätestens zum Jahr 2025 zu fusionieren (der TV berichtete), war für die Verantwortlichen in der Pfarreiengemeinschaft (PG) Gillenfeld klar: Der seit 2007 bestehende territoriale Zuschnitt ist für uns perfekt. Daher warten wir nicht ab, sondern handeln zum frühest möglichen Zeitpunkt.

An diesen ersten Schritt auf dem Weg zur Fusion erinnern jetzt bei der Vorstellung der neuen Gestalt der PG im Gespräch mit unserer Zeitung der Pfarrer Jonas Weller, der Gemeindereferent Stefan Becker, die Pfarreienratsvorsitzende Birgit Becker sowie Manfred Kordel als Mitglied des Kirchengemeindeverbands.

   Denn schon seit Jahren habe es für die aktuell 5700 Katholiken in den acht Pfarreien eine ganze Reihe an gemeinsamen Aktivitäten gegeben, betonen sie – etwa die Erstkommunion- und Firmvorbereitung, die Sternsingeraktion und  die Messdienerarbeit, das Jugendprojekt „Hütte zwischen den Maaren“, die Pfarreienwanderung und die Ehrenamtsfeier. Aus der Tendenz „Wir sind bereit für die Fusion“ und nach der Ausräumung letzter Bedenken bei mehreren Treffen der Gremien in Präsenz oder online wurde am 30. Juni der Beschluss, dass aus der PG Gillenfeld mit acht Pfarreien zum 1. Januar 2022 die Pfarrei Gillenfeld mit acht Pfarrbezirken werden soll.

Die Pfarrgemeinderatswahl findet – wie in allen neu fusionierten Pfarreien des Bistums — am 29. und 30. Januar  statt. Über den „großen“ Pfarrgemeinderat hinaus wird es dann in den Pfarreien auch „lokale Teams“ geben mit dem Ziel, das gemeindliche Leben vor Ort zu fördern, weiterzuentwickeln und zu unterstützen.

Viele der noch amtierenden Pfarrgemeinderatsmitglieder seien bereit, sich in diesen Teams zu engagieren, freut sich der Gemeindereferent Stefan Becker. Ja, die kirchliche Bindung der Katholiken gehe zurück, und die kirchliche Großwetterlage sei nicht gerade förderlich für den christlichen Glauben, räumt Pfarrer Jonas Weller ein. Doch er sehe auch viel Positives, und das gelte es auszubauen und zu stärken, erklärt der 36-Jährige. Er nennt als Beispiele Taufen, Hauseinsegnungen, Kindergottesdienste, Krippengang und die Tatsache, dass sich um die 23 Kirchen und Kapellen vorbildlich gekümmert werde. „Meine Vision ist, dass wir lebendige Gottesdienste feiern und spirituelle Erfahrungen ermöglichen, dass Räume der Stille und des Gebets eröffnet werden und dass wir als Kirche Jugendliche auf dem Weg zu selbstbewussten Persönlichkeiten begleiten“, sagt der promovierte Priester.

    Sie sei froh, dass das Strukturelle erledigt sei und dass man sich nun ganz dem Inhaltlichen widmen könne, erklärt die Pfarreienratsvorsitzende Birgit Becker (Brockscheid). „Es ist ein Neustart, der Schritt für Schritt gegangen werden muss, und von dem ich die Zuversicht habe, dass es wie bisher gut weiterläuft“, sagt sie.

Bei der Fusion sei wichtig, dass das Typische eines jeden Pfarrbezirks erhalten bleibe. Dafür seien Eigeninitiative und die Mitwirkung möglichst vieler Menschen erforderlich, meint sie. Kirchengemeindeverbands-Mitglied Manfred Kordel (Demerath) sorgt sich, dass die Pandemie die Gläubigen vom Kirchenleben „entwöhnen“ könne. Gleichzeitig wünscht er sich, dass die neue Pfarrei Gillenfeld den Weg in die Zukunft mit Freude und Schwung gehe.

   „Nein, es wird nicht leichter für uns als Kirche“, meint der Gemeindereferent Stefan Becker. „Doch sollen die gottesdienstlichen Angebote und Veranstaltungen in unserer Pfarrei helfen, gelebtes Christsein im 21. Jahrhundert zu ermöglichen“, bringt er das Anliegen des Seelsorgeteams der Pfarrei Gillenfeld auf den Punkt.

   Als „Signal des Aufbruchs“ ist die Homepage der neuen Pfarrei Gillenfeld von Stefan Becker neu gestaltet worden. Unter www.pfarrei-gillenfeld.de finden sich die Gottesdienstordnung, die Anmeldemodalitäten und Regeln für den Gottesdienstbesuch sowie zahlreiche weitere Informationen und Angebote. Dass die Fusion mit einem Fest gefeiert wird, steht schon fest. Einen Termin gibt es coronabedingt aber noch nicht.

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