Glaube im Alltag Rettung nicht nur auf dem Fußballplatz

Fußball ist nicht nur zur Zeit der WM eine nationale und internationale Größe, eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit und von großer Bedeutung für das persönliche Wohlbefinden.

Jungen Leuten kann ein Mannschaftssport zudem Werte vermitteln, vor allem, wenn sie nicht nur zuschauen, sondern ihn selbst betreiben.

 Bei der Integration und Identitätsfindung kann der Fußball einen beachtlichen Beitrag leisten. Der frühere Fernsehmoderator Marcel Reif hat eine solche Erfahrung als Kind gemacht, indem er als polnisches Einwandererkind, der wenig Kontakt zu Gleichaltrigen hatte und kaum Deutsch sprach, über seine außergewöhnlichen Fußballkünste in der neuen Heimat sehr  gut integriert wurde. Heute gehört er zu den bekanntesten  Sportreportern Deutschlands. Er sagt, dass der Fußball seine Rettung war.

Meine persönliche Integrationsentwicklung verlief so ähnlich, dennoch blieb die Frage nach innerer Rettung, die nicht von äußerer Zustimmung und Anerkennung abhängig ist. Da sind mir zwei andere Rettungsgeschichten in die Hände gefallen. Die erste beschreibt die Erfahrungen eines Bergsteigers im Himalajagebirge. Als er mit einem Tibetaner im Gebirge im Schneesturm wandert, sieht er einen Mann, der im Schnee den Abhang heruntergestürzt war. Er sagte zu seinem Partner: „Wir müssen hingehen und ihm helfen.“ Der Kollege meinte, das könne niemand von ihnen verlangen, da sie sich selber in Lebensgefahr brächten. Sein Kompagnon beschwor ihn: „Wenn wir schon sterben müssen, ist es gut, wir sterben, während wir anderen helfen.“ Der Begleiter  ging seines Weges. Er aber stieg zu dem Verunglückten hinunter, hob ihn mühsam auf seine Schultern und trug ihn bergan. Durch diese Anstrengung wurde ihm warm, die Wärme übertrug sich auf den vor Kälte Erstarrten. Unterwegs fand er seinen früheren Begleiter tot im Schnee liegen. Er war vor Müdigkeit erfroren. Und obwohl er einen Menschen retten wollte, hatte er sich selbst gerettet. Das entspricht der Botschaft des Neuen Testamentes: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es retten.“ Ein im TV veröffentlichter Artikel zeigt, dass es selbstloses Rettungshandeln auch heute gibt.

Mammadou Gossama, ein illegaler Flüchtling aus Mali, sieht ein Kind im vierten Stock mit einer Hand am Balkon hängen. Der junge Mann zögert nicht, klettert rasant nach oben und befreit das Kind und seinen Nachbarn, der das Kind am Arm gehalten hatte, aus der lebensbedrohlichen Situation.

Dafür wird ihm die französische Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt.

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