GLAUBE IM ALLTAG Wohin guckst du?

Der Arzt und Psychiater Heinrich Hoffmann hat im Jahr 1844 in seinem Bilderbuch Struwwelpeter auch die Geschichte vom Hans Guck-in-die Luft veröffentlicht. Wir lesen dort: Wenn der Hans zur Schule ging, stets sein Blick am Himmel hing.

Nach den Dächern, Wolken, Schwalben schaut er aufwärts allenthalben. Vor die eigenen Füße dicht, ja da sah der Bursche nicht.
Auch über die Folgen dieses Verhaltens wird berichtet. Hans stolpert, schlägt der Länge nach hin, stürzt ein anderes Mal sogar ins Wasser und wird von den Fischen auch noch ausgelacht. Heutzutage hängt der Blick von vielen Zeitgenossen nicht ständig am Himmel, dafür aber umso öfter am Smartphone, iPad oder anderen technischen Spielereien.  Stöpsel in den Ohren schalten die Geräusche der Umgebung aus, man schottet sich gegen die Umgebung ab, sieht und hört Andere nicht mehr.
Ob es den Jüngern bei der Himmelfahrt Jesu wohl ähnlich erging? Wie schwer fiel es ihnen, den Blick vom Himmel zu lösen, nicht ausschließlich in ihrem eigenen Kosmos zu leben, dem nachzutrauern, was sie augenscheinlich verloren hatten? Wir kennen dieses Gefühl nur zu gut. In unserem Umfeld verändert sich manches so schnell, das Festhalten an dem, was wir kennen, oft der sicherste Weg zu sein scheint. Die Blickrichtung zu ändern und Gottes Wort und Werk aktiv im eigenen Umfeld zu leben, war für die Jünger Jesu, genau wie für uns heute, eine große Herausforderung. Da hilft manchmal nur der Blick zum Himmel mit der Bitte um Kraft und Mut.
Die Berührung mit dem weltlichen Vatertag schafft weitere Perspektiven. Der gemeinsame Ausflug der Männer, die Familienwanderung oder das gemütliche Grillfest auch eine Möglichkeit den Blick mal schweifen zu lassen, unsere Umgebung und die Mitmenschen neu wahrzunehmen. Bedürfnisse zu erkennen und Zeit zu schenken, um an diesem Tag mit Gott und den Menschen ins Gespräch zu kommen, das wäre für mich eine gute Kombination.

                                                                                           

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