Heimat-Genuss Inspiration aus zwei Welten

Meine Leidenschaft für das Besondere, das Neue und Überraschende war der Antrieb für den London Dry Gin „Harry’s Waldgin“. Als Sternekoch bin ich immer auf der Suche nach den besten Produkten und als passionierter Jäger erlebe ich die Natur mit ihrer schier unendlichen Vielfalt.

In diesen beiden Welten finde ich die Inspiration für mehrartige Produkte oder auch neue Rezepte, denn diese entstehen zuerst im Kopf. Jeden Frühling sieht man das wunderbare fröhliche Grün der Fichtenwipfel, aus denen ich seit Jahren etwas machen wollte, sei es bei einem Gericht, einem Dessert oder bei einem Getränk. Es erfolgte die Recherche und dann die Umsetzung. Wir mussten den Fichtenwipfel pflücken von Bäumen rund um unser Landhaus in Naurath/Wald, dann wurden diese in Alkohol eingelegt. Dann pflückten wir Mengen an Kräutern – elf verschiedene – und brachten sie zu unserem Freund und Brenner Hubertus Vallendar, einem der besten Brenner Europas aus Kail (Landkreis Cochem-Zell). Er ist ein Qualitätsbesessener und er riet uns, alle Kräuter einzeln zu destillieren. Dazu mussten wir alle Kräuter in Alkohol einlegen. Zitronenverveine (Eisenkraut), Rosmarin, Minze, Süßdolde, wilder, fruchtiger Oregano, Zitronen-Bohnenkraut, Schildampfer, Mispeln und zum Schluss den Naurather Waldhonig. Dann wurde Wacholder gebrannt, der natürlich der Hauptanteil des Gins ist. Alles wurde verkostet und zum Cuvée zusammengemischt. Die Natur wollte, dass der Gin außer der Wacholdernote als „Kopfaromatik“ nach Zitronenverveine, Süßdolde, Schokoladenminze und Fichtenwipfeln schmeckt. Fast nach einem Waldspaziergang, eine großartige Stilistik. Handwerklich sehr aufwendig wegen der vielen Brennvorgänge. Ein regionales Getränk mit Ecken und Kanten. Fast wie der Hunsrück so markant. Unser Markensymbol wurde das Reh, als Pflanzenfresser und Konzentratselektierer (Feinschmecker) Sinnbild für die Auswahl der Waldkräuter. Mein Spitzname „Harry“ stammt aus der Zeit, als ich in französischen Restaurants arbeitete und unsere Nachbarn nicht so gut meinen Namen aussprechen konnten. Der Name Harry’s Waldgin steht nun Pate für meine Art der Produktkreation. Regional, authentisch, anders. Mit 47 Prozent kein Leichtgewicht. Er gewann bereits Gold bei der World Spirit Verkostung und erfreut sich äußerster Beliebtheit. Sei es pur oder mit einem guten Tonic als Gin-Tonic mit einer Spur „Wald“. Ein weiterer sehr guter Gin unserer Region ist der Ferdinand, dessen Geschichte mit dem Weingut Forstmeister Zilliken verbunden ist.

Zum Wohl auf unsere Region.

Ihr Harald Rüssel

Harald Rüssel ist Sternekoch, Kochbuch-Autor und Fernseh-Koch. Er führt zusammen mit seiner Frau Ruth Rüssel‘s Landhaus, ein kleines Anwesen mit Hotel und zwei Restaurants. Das Flaggschiff ist das Gourmet- und Sterne-Restaurant, das auf Platz 41 der besten deutschen Restaurants geführt wird, gefolgt vom legeren Restaurant „Hasenpfeffer“. „Landart“ Catering bringt Speisen auf jedes Fest. Daneben entwickelt Rüssel immer wieder Produkte wie die Messerserie mit Fassdaubengriffen aus alten Eichenfässern.

Das neueste Produkt ist Harry‘s Waldgin, der im „London Dry Gin“-Verfahren produziert wird mit heimischen Wildkräutern und Fichtenwipfeln.

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