Karriereberater: Zu viele E-Mails schaden zeitweise dem IQ

Wer bei „Virenalarm“ zuerst an eine Grippeimpfung denkt, gehört wohl zu den 52 Prozent der deutschen Arbeitnehmer, die beruflich noch keinen E-Mail-Anschluss haben. Eine erstaunlich hohe Zahl. Man könnte sich fragen: Verdummen diese Leute nicht – so ganz ohne Mailzugang?

 TV-Kolumnist Martin Wehrle.

TV-Kolumnist Martin Wehrle.

Foto: privat

Die Frage müsste umgekehrt lauten! Forscher der University of London konnten nachweisen: Wer häufig Mails abruft, liest und versendet, senkt seinen Intelligenzquotient um zeitweise zehn Punke - so zugedröhnt wird das Gehirn nicht mal von einem Haschisch-Rausch: Der kostet nur vier IQ-Punkte.

Der Grund für die Talfahrt der Intelligenz: Das Gehirn tut sich schwer damit, mehrere Aufgaben zur selben Zeit zu erledigen. Wer seine Mails stets im Auge behält und immer wieder zu ihnen abschweift, hat nicht alle (geistigen Kapazitäten) beisammen: Das Gehirn ist in ständiger Alarmbereitschaft, die Konzentration geht in den Keller.

Wer seinen Verstand behalten will, ruft seine Mail nur zwei- bis viermal am Tag zu geregelten Zeiten ab. Dann fallen die Antworten zwar etwas langsamer aus. Aber zehn Punkte gescheiter!

Quellen: Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM), Berlin. Repräsentative Umfrage unter 1.000 Deutschen, 2007;

Unser Kolumnist Martin Wehrle (geboren 1970) gehört zu den erfolgreichsten Karriereberatern in Deutschland. Sein aktuelles Buch: "Ich arbeite immer noch in einem Irrenhaus", Econ, 14,99 Euro.

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