Meinung Manchmal reicht die simple Erklärung

Der Theologe und Philosoph William von Occam und sein „Rasiermesser“ werden oft ins Spiel gebracht, wenn man auf mangelnder Datenbasis versucht, sich ein Phänomen zu erklären und dafür unterschiedliche Theorien vorliegen.

Kommentar zu Vandalismus, Umweltfrevel und anderen Rücksichtslosigkeiten
Foto: TV/Klaus Kimmling

Occam zufolge schneidet man mit der Klinge alles Komplizierte weg und hält sich an die einfachste schlüssige Erklärung. Im Fall der geschilderten Vorgänge heißt das: Vermutlich sind diese Leute einfach ignorant, wenn nicht rücksichtslos und egoistisch – nach mir die Sintflut. Eine Haltung, die sich immer stärker zeigt in diesen Zeiten.

Oder es ist etwas Anderes, noch Simpleres, und da kommt die Theorie eines gewissen Robert J. Hanlon ins Spiel – eines Mannes, von dem man übrigens nicht weiß, ob es ihn wirklich gibt. Seine Theorie aber ist glasklar und könnte auch hier greifen:

„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärt ist.“
Umso schwerer ist die Frage zu beantworten, wie man solches Verhalten verhindern kann. Denn mit der Dummheit, sagt Schiller, „kämpfen Götter selbst vergebens“. Kein Wunder, wenn da schon die Gemeindechefs die Geduld verlieren.

f.linden@volksfreund.de

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