Meinung Kein schlüssiges Konzept

Die Konzeptlosigkeit der Politik für den Öffentlichen Personennahverkehr im ländlichen Raum wird an diesem Beispiel sehr deutlich. Die Deutsche Bahn plant, ganz im Sinne realistischen kaufmännischen Denkens, einen Haltepunkt aufzugeben, weil er zu hohe Kosten verursacht und zu wenige Fahrgäste ihn nutzen.

 Kommentarfoto_Linz.pdf

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Foto: kik

Das ist verständlich, aber dennoch perspektivisch betrachtet fragwürdig – denn wenn der Haltepunkt in Zukunft attraktiver werden würde, könnte er auch stärker frequentiert werden und würde sich wieder rechnen.

Wirtschaftlichkeit ist aber aktuell im Bereich Bus-Verkehr auf dem Land überhaupt kein Thema. Im Gegenteil: Hier setzt man darauf, dass das derzeit noch unwirtschaftliche Angebot irgendwann auch eine Nachfrage schaffen wird.

Im Zeichen des Klimaschutzes hat das Land im vergangenen Jahr kurzfristig einen ambitionierten Zwei-Stunden-Takt für den Busverkehr aufgesetzt, für den der Landkreis finanziell gerade stehen muss. Schon jetzt steht fest, dass im Kreishaushalt dafür Hunderttausende Euro bereit gestellt werden müssen, weil dieser Verkehr sich wirtschaftlich nicht trägt. Im Gegenteil: Viele Bürger beobachten „Geisterbusse“ ohne Passagiere auf den Landstraßen.

Das ist kein schlüssiges Gesamtkonzept für umweltschonenden Massentransport. Ein solches Konzept müsste nämlich alle verfügbaren Verkehrsmittel berücksichtigen. Für den Bürger ist es nicht nachvollziehbar, dass einerseits die Wirtschaftlichkeit (bei der Bahn) als Argument angeführt wird, andererseits die Nicht-Wirtschaftlichkeit (beim Busverkehr) einfach in Kauf genommen wird.

hp.linz@volksfreund.de

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