Meinung An einem Strang ziehen

Mainz · Wenn der Deutsche Gewerkschaftsbund bei jungen Lehrern das Gefälle von Tabellenführer Bayern zu Schlusslicht Rheinland-Pfalz als Beispiel für schlechte Bezahlung hervorhebt, ist das für die Landesregierung eine Ohrfeige. Und eine Gefahr für die Zukunft: Denn Beamte, die gerade in den Beruf einsteigen, sind oft nicht familiär gebunden und haben weniger Skrupel, in Bundesländer zu ziehen, die schlicht besser bezahlen.

Meinung: An einem Strang ziehen
Foto: TV/klaus Kimmling

Auf Dauer droht dem Land so ein Fachkräftemangel. Das gilt genauso für Polizisten, Ingenieure oder Juristen. In Rheinland-Pfalz rächt sich nun die Politik aus den Jahren 2012 bis 2014, die Tarifsteigerungen bei Beamten auf ein Prozent deckelte und zum Glück längst Geschichte ist. Die Bezahlung bleibt aber ein großes Zukunftsthema, wenn es um den Doppelhaushalt 2019/20 geht.
Auch die Opposition ist gefordert, konkrete Vorschläge einzubringen, wie sich die Besoldung im Land ändern soll – und wo das Land dann andererseits sparen soll.

Um wirklich bessere Bedingungen zu erreichen, müssen aber auch die wirklich Beteiligten an einem Strang ziehen. Konflikte wie bei den Lehrergewerkschaften, wo jeder sein Süppchen kocht und dem anderen keinen Schluck gönnt, helfen herzlich wenig auf dem Weg zu besserer Bezahlung.

f.schlecht@volksfreund.de

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