Meinung Auf bestem Weg in die Bedeutungslosigkeit

Wenn die Wähler eines nicht leiden können, sind das innerparteiliche Grabenkämpfe und zerrissene Parteien. Sei’s drum, denken sich derzeit offensichtlich die Linken – und das nicht nur auf Bundesebene.

Meinung: Auf bestem Weg in die Bedeutungslosigkeit
Foto: TV/klaus kimmling

Auch in Rheinland-Pfalz fetzen sich die Genossinnen und Genossen vor einer entsetzten bis sich angewidert abdrehenden Öffentlichkeit. Dabei ist die Wortwahl alles andere als zimperlich. Da ist mit Blick auf den innerparteilichen Gegner die Rede  von „Wichsvorlage“, „Säuberungswelle“ oder „Arschlöchern“. Immer feste drauf, scheint das Motto zu sein.

Wer bis jetzt nicht wusste, wie die Steigerung Freund, Feind, Parteifreund zu verstehen ist, dem erklären es die Linken gerade anschaulich.

Die Konsequenz daraus wird sein, dass die SED-PDS-WASG-Nachfolgepartei noch rascher noch mehr Anhänger und Wähler verlieren wird. Dabei ist die Linkspartei in Rheinland-Pfalz schon jetzt knapp vor der Bedeutungslosigkeit angelangt. Die Fünf-Prozent-Hürde bei Landtagswahlen ist für die Partei der zurückgetretenen Landesvorsitzenden Melanie Wery-Sims aus dem Hunsrückort Breit auch in den nächsten Jahren so unüberwindbar wie einst die Berliner Mauer für die Ostdeutschen. Allenfalls auf kommunaler Ebene spielen die Linken-Funktionäre noch hier und da ein Röllchen. Nur: Wie lange noch?

Wenn sich die Linkspartei nicht schleunigst wieder berappelt und den Nöten und Sorgen ihrer einstigen Stammwähler zuwendet, statt sich innerparteilich zu zerreiben und das frei werdende Feld den rechten Rattenfängern zu überlassen, wird die Partei völlig in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Und das nicht nur in Rheinland-Pfalz.

r.seydewitz@volksfreund.de

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