Auf das Netzwerk kommt es an

Das neue Geriatrie-Konzept der Landesregierung zieht die logischen Konsequenzen aus den kommenden Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, die längst keine vage Prognose mehr sind, sondern ein unumstößlicher Fakt.

Ältere Menschen besser zu versorgen, aber dabei auch die Kosten-Struktur im Auge zu behalten: Damit hat Ministerin Dreyer einen Weg eingeschlagen, der sogar den Beifall der Kassen findet. Dass die Opposition wacker auf die Trommel haut und gerne um jede Ecke eine Fachabteilung hätte, liegt in der Natur der Sache, aber außerhalb der Realität.

Entscheidend für den Erfolg und damit die Lebensqualität der älteren Bürger wird nicht die Frage der Kliniken in den Ballungszentren sein. Das Konzept steht und fällt damit, ob es gelingt, ein Netzwerk mit den Hausärzten zu schaffen und deren geriatrische Fachkompetenz spürbar zu verbessern. Denn sie sind im Alltag die Anlaufstelle, gerade in ländlichen Gebieten. Wenn die Vorposten nicht funktionieren, nützt auch eine Heerschar hochqualifizierter Experten wenig.

Für manche Krankenhäuser in der Region liefern die Mainzer Pläne wichtige Impulse zur Existenzsicherung. Auch wenn die Geriatrie-Betten nicht zusätzlich eingerichtet werden, helfen sie doch mit, eine Klinik im ländlichen Raum unverzichtbar zu machen. Oder sie in einer Stadt konkurrenzfähiger werden zu lassen. Gerade, weil es nicht um aufwendige Geräte-Medizin geht, wo die Großkliniken ohnehin unschlagbar sind.

Dass man in Ehrang und Prüm die Hand hebt und auf engagierte Vorarbeiten verweist, ist klug. Angesichts der Konkurrenzlage auf dem Krankenhaus-Sektor könnten aber andere Aspiranten hinzukommen. In diesem Fall wäre das mal ein Wettbewerb zugunsten der Patienten.

d.lintz@volksfreund.de

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