Auf dem richtigen Weg

Die Pisa-Ergebnisse machen Mut, lautet eine der Reaktionen auf die Ergebnisse des jüngsten Ländervergleichs.

Genauso ist es. Rheinland-Pfalz liegt zwar bundesweit in keiner der drei Disziplinen Naturwissenschaften, Mathematik und Lesekompetenz an der Spitze, kann sich aber überall sehen lassen. Sehr erfreulich sind die teils starken Verbesserungen, die gegenüber 2003 erzielt wurden. Hier wird deutlich, dass sich Lehrer, aber auch Eltern und Schüler mit der Problematik auseinandergesetzt und verinnerlicht haben, wie wichtig eine gute Bildung für das spätere Berufsleben ist. Der Schock, den die erste Pisa-Studie vor acht Jahren in der bundesdeutschen Bildungslandschaft ausgelöst hatte, scheint aus heutiger Sicht übertrieben gewesen zu sein, hat jedoch lehrreiche Wirkung entfaltet.

Die zuletzt heftig kritisierte Bildungsministerin Doris Ahnen hat durchaus Grund zur Freude. Die Pisa-Ergebnisse sind auch eine späte Bestätigung richtiger politischer Beschlüsse. So hat es sich beispielsweise ausgezahlt, dass an den Schulen mehr Stunden im Fach Naturwissenschaften erteilt werden. Außerdem deutet der Erfolg des bundesweiten Spitzenreiters Sachsen an, dass die geplante Schulstruktur-Reform tendenziell in die richtige Richtung zielt. In Sachsen gibt es seit längerer Zeit keine Hauptschulen mehr, hierzulande ist ebenfalls die Abschaffung dieser Schulform geplant.

Zum Glück hat die Bildungsministerin selbst erkannt, wie falsch es wäre, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Wenngleich der Abstand verringert wurde, hinkt Rheinland-Pfalz den führenden Bundesländern und Deutschland im internationalen Vergleich der Weltspitze noch immer hinterher. Allzu oft ist auch eine gute Bildung abhängig vom Einkommen oder der Herkunft der Eltern. Es bleibt daher eine vordringliche Aufgabe der Landesregierung, für eine bessere Chancengleichheit zu sorgen. Lehrerverbände und die CDU im Land fordern zudem, zentrale Abschlussprüfungen für alle Schularten einzuführen. Auch hier lehrt der Blick auf das erfolgreiche Sachsen, dass über diesen Vorschlag intensiv nachgedacht werden muss.

Wie sagt Bildungsministerin Ahnen so schön: "Wir dürfen uns freuen, müssen aber ab sofort wieder die Ärmel hochkrempeln." Auf geht's!

f.giarra@volksfreund.de

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