Bitter für die Stromkunden
Die Strompreispolitik der Konzerne ist und bleibt ein großes Ärgernis für Millionen von Kunden. Undurchsichtig und unverständlich ist das Vorgehen der Unternehmen, und offenbar sind die Begründungen für die ständigen Preiserhöhungen bisweilen falsch.
Das besagt zumindest das neue Gutachten der Grünen. So verstärkt sich der Eindruck, die Konzerne haben das Abkassieren zur Geschäftspolitik erhoben.
Nun ist das nicht unbedingt etwas Neues. Schon seit Jahren fühlen sich die Verbraucher drangsaliert, die Unternehmen streichen satte Gewinne ein, der Bürger wird geschröpft, das ist die inzwischen vorherrschende Meinung.
Und es gibt genügend Anhaltspunkte dafür, dass sie auch stimmt: Wenn zum Beispiel in vielen Ländern Europas die Preise sinken, nur hierzulande nicht, dann ist was faul an den Erklärungen der Energieriesen. Und wenn die Beschaffungskosten nach Angaben von Verbraucherschützern in den vergangenen Jahren gefallen sind, die Preise des Endverbrauchers aber nicht, dann darf sich der Kunde getrost kostspielig veralbert fühlen.
Und schließlich: Wenn Konzerne das Energiesparen damit bestrafen, dass sie die Preise erhöhen, dann ist der Kunde erst recht der Dumme.
Preise vergleichen, Anbieter wechseln, die Chance gibt es. Nur landen die Abtrünnigen dann oftmals unwissend wieder in den Armen der Energieriesen, weil viele vermeintliche Billiglieferanten Töchter oder Beteiligungen der großen vier Konzerne sind.
Es fehlt einfach an Transparenz und Wettbewerb auf dem Markt. Immer noch. Trotz all der politischen Bekundungen der vergangenen Jahre sind Änderungen aber nicht in Sicht. Der Verbraucher wird sich damit abfinden müssen. Bitter, aber wahr.
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