Der Kampf im Netz läuft schon: Cyber-Angriffe und ihre Folgen

Die schwere Cyber-Attacke auf den Deutschen Bundestag ist kein Vorgeschmack auf die Gefahren, die das Internetzeitalter mit sich bringt. Diese Risiken sind schon lange real, der Kampf im Netz läuft bereits.

Darauf weisen Sicherheitsbehörden immer wieder hin. Kriege werden nicht mehr nur mit Panzern und Gewehren geführt, sondern inzwischen auch mit Viren und Trojanern. Und mit Youtube, Facebook oder Twitter. Versorgungseinrichtungen, Wirtschaftskreisläufe, das normale Leben, das ohne Technik und Vernetzung nicht mehr auskommt, ist ins Visier von Kriminellen geraten. Aber auch von anderen Staaten, von Geheimdiensten und Terrororganisationen. Der moderne Soldat trägt Laptop - und nicht nur Knarre.

Jeder kann Opfer werden. Denn der Kampf im Netz wird auch im Kleinen geführt. Cyber-Mobbing und die Lust an enthemmten Kommentaren sind Phänomene einer neuen, zum Teil unerträglichen Kommunikationskultur. Längst ist das Internet also nicht mehr nur Segen, sondern auch Fluch. Das ist die Bestandsaufnahme.

Die Bundesregierung hat vor Jahren schon ein Cyber-Abwehrzentrum eingerichtet, das mit bescheidenen Mitteln der Entwicklung hinterherrennt. Die Ereignisse im Bundestag belegen, dass an dieser Stelle nachjustiert werden sollte. Denn wer sich wappnen will, kommt nicht umhin, systematisch auch nach Schwachstellen zu suchen, oder gar selbst an Viren und Würmern zu forschen. So bizarr das auch klingt.

Außerdem müssen Unternehmen und Bürger bei Passwörtern und Internetschutz endlich ihre Hausaufgaben machen. Wer jetzt noch sorglos mit seinen eigenen Daten im Netz hantiert, ist naiv.
nachrichten.red@volksfreund.de

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