Die Verrohung nimmt zu

Vorsicht! Die neue polizeiliche Kriminalstatistik birgt kaum absolute Gewissheiten. Für die politische Debatte in polarisierten Zeiten wird jeder die Werte finden, die ihm nützen und gegebenenfalls anderen schaden.

 Hagen Strauß

Hagen Strauß

Foto: Mathias Krohn

Das sollte man bedenken. Dennoch muss man versuchen, die Statistik zu analysieren, um daraus dann Handlungsnotwendigkeiten abzuleiten. Das fängt beim Thema Zuwanderung an. Viele Flüchtlinge bedeuten nun mal mehr Kriminalität. Es hilft niemandem, wenn man solche Erkenntnisse einfach unter den Tisch fallen lässt. Ausländerfeindlich ist es allerdings, wenn man daraus den Rückschluss zieht, alle Zuwanderer seien per se kriminell. Dies ist eindeutig nicht der Fall. Zur Wahrheit gehört: Ein großer Teil der Straftaten fand in Flüchtlingsheimen selber statt. Aufgrund der Enge und mangelnder Perspektiven. Das heißt, die Situation der Menschen dort muss sich ändern, um Kriminalität zu verhindern.

Ein anderes Problem laut Statistik: Die Verrohung der Gesellschaft nimmt weiter zu. Das zeigt sich am Anstieg der auch von Deutschen verübten Gewaltdelikte, das spürt man tagtäglich durch die Respektlosigkeit im Miteinander. Nicht zuletzt im Netz. Darauf haben inzwischen auch die sozialen Netzwerke reagiert. Grundsätzlich muss aber der alte Spruch, so etwas macht man nicht, wieder mehr Anhänger finden. Insgesamt hat sich das Sicherheitsgefühl der Menschen offenkundig nicht verbessert. Unsicherheit ist aber Gift für die freie Gesellschaft. Das hat die Politik zum Glück schon länger verstanden - und darauf reagiert. Auch ohne Statistik. nachrichten.red@volksfreund.de

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