Der verkürzte Steinmeier löst allerdings noch keinen Schub in der Wählergunst aus. Daher ein weiterer Vorschlag: Wahlweise könnte man auch den "Stein-" oder den "-meier" weglassen. Das ginge beim neuen Hoffnungsträger der Union, Karl-Theodor zu Guttenberg, ähnlich: "Karl Gut" wäre eine echte Konkurrenz für "Frank Stein".

Alaaf und Helau! Auch im eher karnevalsmüden Berlin ist die närrische Zeit ausgebrochen. Im Kanzleramt hatten sich am Mittwoch Jecken eingefunden, um Angela Merkel mit einem Orden zu ehren. Auch das Tanzmariechen durfte die Beine schwingen. Der Spaßtermin fand genau zu jener Zeit statt, als Finanzminister Peer Steinbrück vor der Presse das Gesetz zur Zwangsenteignung der HRE-Bank vorstellte. Das war wohl Zufall, aber irgendwie auch typisch für die Kanzlerin: Wenn's ernst wird, schunkelt sie lieber.

An Weiberfastnacht trat dazu auch die Bundestagsverwaltung in Aktion. Für die Mitarbeiter der Abgeordnetenbüros organisierte man im Casino des Jakob-Kaiser-Hauses eine zünftige Karnevalsparty. Die Eröffnung der Veranstaltung wurde von der Vizepräsidenten des Bundestages, Petra Pau, vorgenommen. Spötter meinten, die Linkspartei-Frau ließe sich glatt in die "Roten Funken" integrieren. Verlässlichen Quellen zufolge hat Frau Pau aber noch keinen Aufnahmeantrag gestellt.

Linksfraktions-Chef Gregor Gysi kommen öfter Zweifel an seiner Partei. Einerseits freut er sich, dass die Linken 20 Jahre nach dem Mauerfall im Osten mehr Zuspruch finden, als es die Vorgängerpartei SED in der DDR jemals geschafft hatte. Andererseits hat die Fusion mit der WASG auch manch schrägen Vogel in die Partei gebracht. Obwohl er seine Linke zuweilen kritisiere, wähle er sie immer, versicherte Gysi: "Bei manchen Kandidaten kostete mich das aber schon Überwindung."