Frankreich ist zurück auf der Weltbühne

Emmanuel Macron zeigt sich selbstbewusst.

 Christine Longin

Christine Longin

Foto: Redaktion

Frankreich ist zurück auf der Weltbühne. Das machte Emmanuel Macron am Montag klar. Selbstbewusst empfing der neue französische Präsident Wladimir Putin im Schloss Versailles.
Der 39-Jährige sprach so deutlich mit seinem Gast aus Moskau wie kaum ein anderer vor ihm: Menschenrechte, Giftgas in Syrien, Einmischung im Wahlkampf: Nichts klammerte Macron aus.
Falls Putin diplomatische Samthandschuhe erwartet hatte, wurde er enttäuscht. Macron machte unmissverständlich klar, dass er zwar mit Russland zusammenarbeiten will, aber keine Kumpanei auf dem Rücken Europas betreibt.
Ob der junge Staatschef mit seiner direkten Art mehr erreicht als sein verhuschter Vorgänger François Hollande, wird sich noch zeigen. Aber eines ist klar: Macron beansprucht seinen Platz unter den Großen der Welt.
Der jüngste Staatschef der Industriestaaten will nicht der kleine Klassenneuling sein. Sein erster Händedruck mit US-Präsident Donald Trump geriet zum Kräftemessen, aus dem der 30 Jahre Jüngere als Sieger hervorging. Es war seine Art, sich von Anfang an Respekt zu verschaffen.
Macron will auf Augenhöhe handeln. Das hat er von Anfang an betont, und damit macht er nun Ernst. Für Deutschland ist das eine gute Nachricht. Angst, dass der neue Präsident sein eigenes Spiel spielt, muss Angela Merkel nicht haben.
Macron wird vielmehr das sein, was Hollande nie war: ein echter Partner. Und zwar einer, der künftig wieder aktiv Außenpolitik machen will. An der Seite Deutschlands und für Europa.

nachrichten.red@volksfreund.de

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