Für das Leben lernen

Gesellschaftliche Fehlentwicklungen sind allerorten sichtbar. Zu dick, zu dünn, zu oft krank, zu viele Kredite - die Probleme sind vielfältig. Leider haben schon viele junge Menschen damit zu kämpfen.

Deshalb ist es richtig und wichtig, dass sich alle Parteien im Landtag einig sind, die Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen auf das harte Leben als wichtige übergeordnete Aufgabe zu begreifen und in den Schulen zu verankern.

Wer meint, der Unterricht könne eine mangelhafte familiäre Erziehung ersetzen, der irrt. Es kann nicht die Aufgabe der Schulen sein, Fehler des Elternhauses zu reparieren. Sie können und müssen aber einen Beitrag zur Lösung der gesellschaftlichen Probleme leisten. Vor allem der Umgang mit Geld und die richtige Ernährung sind drängende Themen. In den Grundschulen werden Kenntnisse der komplexen Lebenswelt bereits im Rahmen des Sachkundeunterrichts vermittelt. Später wird das Wissen der Schüler in der Sekundarstufe I durch Vorgaben im Lehrplan für Sozialkunde, Erdkunde und Geschichte vertieft. Ferner gibt es zahlreiche Aktivitäten und Projekte außerhalb des Unterrichts.

Doch das Problem besteht darin, dass das Konsumverhalten nicht systematisch, vollständig und nachhaltig genug gelehrt wird. Außerdem ist es häufig in das Belieben der Schule oder der Lehrer gestellt, wie das Thema vermittelt wird. Die Inhalte müssen früher, stärker und besser gebündelt in den Schulalltag integriert werden und die Schulen die erforderlichen Mittel (Lehrerstellen!) erhalten.

Der Landtag schickt sich an, die richtigen Weichen zu stellen. Man darf gespannt sein, was bei den Diskussionen Mitte dieses Monats im Detail herauskommt.

f.giarra@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort