Gürtel wird enger geschnallt

Wenn es ans Eingemachte geht, sind alle Mittel recht. So müssen derzeit weltweit viele Unternehmen denken, die vor der Entscheidung stehen, aufgrund der Finanzkrise Mitarbeiter entlassen zu müssen.

Jahrelang boomte auch die deutsche Wirtschaft, jetzt weiß niemand genau, wohin der Wagen rollt, weil niemand genau weiß, wie schlimm und wie lang die Finanzkrise wird. Daher ist es allzu verständlich, dass alle Ausgaben auf den Prüfstand gestellt werden.

Sponsoring ist dabei häufig eines der ersten Marketing-Instrumente, die finanziell zurückgefahren werden. Teilweise verständlich, weil niemand genau berechnen kann, was Sponsoring einem Unternehmen bringt - weil die Firmen meistens ihre Produkte in einem Mix aus verschiedenen Maßnahmen an den Mann bringen wollen. Dass weltweite Bankenkonzerne ganz auf ihr prestigeträchtiges und zugleich millionenschweres Sponsoring verzichten müssen, weil sie mittlerweile von Staaten gelenkt werden, ist klar.

Aber wie sieht es in der Region aus? Dort herrscht eher Mäzenatentum denn Sponsoring vor, dort sind häufig keine Meinungsforschungsinstitute eingeschaltet, die Marken-Image und Beliebtheit durch Sportsponsoring analysieren. Sport gehört genau wie Kultur zu den weichen Standortfaktoren. Faktoren, die im Gegenzug wieder eine Region interessant machen. Natürlich müssen viele Firmen den Gürtel enger schnallen, natürlich müssen die Spitzensportvereine möglicherweise ihre Etatplanungen korrigieren, natürlich müssen Spieler und Trainer möglicherweise auf Geld verzichten, aber: Wenn Kultur und Sportveranstaltungen eines gewissen Niveaus nicht erhalten werden können, was macht die Region dann lebenswert?

Das heißt nicht, dass Betriebe weitern sponsorn sollen, wenn Entlassungen unumgänglich sind. Das heißt eher, dass die Firmen, die es sich weiter leisten können, auch in Sport, Kultur und Soziales investieren sollen. Im Sinne ihrer Kunden, ihrer Mitarbeiter und auch im Sinne des Absatzes.

b.pazen@volksfreund.de



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