Gute Vorbereitung zählt

Seit rund zehn Jahren begleitet die Aktion "Ausbildung jetzt" Jugendliche bei ihrem Weg ins Arbeitsleben. In all den Jahren galt das Hauptinteresse immer jenen jungen Menschen, die aus den verschiedenen Gründen keine Lehrstelle fanden.

Arbeitsagentur, Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer Trier sowie TV riefen sogar die "Chancenbörse" ins Leben, bei der jeder Jugendliche ohne Ausbildungsstelle im Herbst noch einmal persönlich betreut wurde, damit der Start ins Berufsleben noch klappt.

Die Aktion hat sich bewährt: Tausende Jugendliche stehen heute sehr erfolgreich im Berufsleben.

Doch die Zeiten ändern sich. Das renommierte Institut zur Zukunft der Arbeit (IAZ) in Bonn spricht bereits davon, dass der "Arbeitsmarkt zum Arbeitnehmermarkt" wird.

In der Region ist das längst spürbar. Die Arbeitslosenquote kreist um die Vier-Prozent-Marke, die Konkurrenz zum nahen Luxemburg, wo höhere Nettolöhne gezahlt werden, macht es schon vielen kleinen und mittleren Unternehmen schwer, Fachkräfte zu finden.

Auch deshalb schlägt die Aktion "Ausbildung jetzt" neue Wege ein. Es wird nämlich zunehmend wichtiger, dass Jugendliche beim Übergang von der Schule ins Berufsleben gut vorbereitet sind, dass sie wissen, was sie wollen und nicht erst über Umwege ins Arbeitsleben einsteigen.

Bundesweit fällt auf, dass fast 20 Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss verlassen. Hunderttausende von Lehrlingen brechen in Deutschland ihre Lehre ab, weil sie oder der Ausbildungsbetrieb keine Chance auf einen beruflichen Erfolg sehen oder mit den Umständen unzufrieden sind.

Dies ist für Azubis und Betriebe ein schwerer Verlust. Mit einer guten Berufsvorbereitung können die Wirtschaftskammern und die Arbeitsagentur gemeinsam mit den Schulen vorarbeiten. Doch letztendlich müssen sich die Betriebe auf die neue Situation einstellen: Ein gutes Image als Ausbildungsbetrieb, ein gesundes Betriebsklima und ein auf Leistungsbereitschaft aufgebautes Karriereprofil wird in Zukunft ebenso wichtig sein wie eine angemessene Entlohnung, wenn es darum geht, gute Mitarbeiter zu finden und an die Betriebe zu binden.

h.waschbuesch@volksfreund.de

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