Kein Wildwest am Himmel

Lange galten sie als Spielzeug von Leuten, die Geld zu viel haben. Drohnen.

Doch mittlerweile sind die ferngesteuerten Mini-Helikopter für jeden erschwinglich. Bereits für unter 100 Euro sind die unbemannten Fluggeräte, die durchaus mal so ein bis zwei Kilometer hoch fliegen können, zu kaufen. Vermutlich wird nach Weihnachten die Zahl der Hobby-Piloten weiter sprunghaft ansteigen, und über so manchem Grundstück wird dann öfter mal eine Drohne kreisen, um (unerlaubt) Fotos oder Videos aus luftiger Höhe von Nachbars Garten zu machen.

Nicht selten gehen die Drohnen oft von irgendwelchen Privatgrundstücken oder mitten in der Stadt in die Luft. Und da wird es dann nicht selten gefährlich. Die Piloten lassen die Geräte über vielbefahrene Straßen fliegen, über Häuser oder gar über Flughäfen. Sie wissen es zumeist nicht besser. Denn jeder kann ohne Einweisung und ohne Kenntnisse von Vorschriften so ein Ding von überall starten. Das ist fahrlässig.

Daher ist es an der Zeit, dass die Politik reagiert. Ein Drohnenführerschein oder ein Nachweis, dass der Besitzer eines solchen Fluggerätes sich in die grundlegenden Vorschriften hat einweisen lassen, ist unerlässlich. Ohne einen solchen Nachweis darf eigentlich keine Drohne mehr verkauft werden. Es darf kein Wildwest am Himmel geben.

Auch Flugverbotszonen für private Drohnen etwa über Wohngebieten, Straßen und vor allem in der Nähe von Flugplätzen muss es künftig geben.

Die Angst der Modellflieger, dass mit solchen schärferen Vorschriften deren Einhaltung dann auch kontrolliert werden muss, ihr Hobby eingeschränkt wird, ist unbegründet. Anders als Drohnenpiloten starten sie ihre zumeist maßstabsgetreuen Originalnachbauten von echten Maschinen überwiegend nur von ihrem Vereinsgelände aus. Daher kann es für Modellflieger durchaus Ausnahmen geben. b.wientjes@volksfreund.de

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