Kommentar Ladevorgang, bitte warten …

Trier · Die E-Mobilität in Trier ist auf dem Vormarsch. Aber es gibt noch Luft nach oben. Ein Kommentar von Andreas Conrad.

Kommentar zu:  Elektromotor statt Verbrenner
Foto: Rainer Neubert

Die Vorteile eines Elektroautos liegen auf der Hand: Elektroautos verursachen keinen Lärm und keine Abgase. Werden sie zudem mit Ökostrom geladen, entlasten sie die Umwelt und schonen das Klima. In der Innenstadt findet sich das ein oder andere „Tempo 30“-Schild mit dem Hinweis „Lärmschutz“. Die leisen Elektromotoren würden diese Geschwindigkeitsbeschränkungen obsolet machen. Mehr E-Autos auf unseren Straßen sind also wünschenswert.

Und der Anteil an Elektroautos in Trier steigt. Allerdings wird irgendwann ein Schwellenwert erreicht, sofern die Stadtwerke nicht zeitnah gegensteuern. Auf eine Ladesäule kommen in Trier aktuell etwa neun Autos. Das ist ein sehr guter Wert – deutschlandweit sind es im Durchschnitt 17. Viele der Ladesäulen werden aber von Besuchern belegt. Das ist in einer Tourismusstadt wie Trier unausweichlich. Umso wichtiger ist es, genug Ladesäulen für die Anwohner zur Verfügung zu stellen.

Für jemanden, der keinen eigenen Stellplatz am Haus hat, ist ein reines Elektroauto in Trier viel zu umständlich. Beispielsweise gibt es zwischen Südallee und Konrad-Adenauer-Brücke keinen einzigen öffentlichen Ladeplatz. Das Gleiche gilt für Trier-Heiligkreuz. Als Anwohner muss man sein Auto bis zu 20 Gehminuten von zu Hause entfernt abstellen, um die Batterie zu laden. Das ist für viele Menschen nicht zumutbar.

Die Wohnlage sollte nicht darüber entscheiden, ob ein Elektroauto sinnvoll ist. Insbesondere mit Hinblick auf den Klimawandel müssen die Stadtwerke ihren Plan zur Versorgung der Vororte mit Ladestationen so schnell wie möglich konkretisieren. Nur dann können dreckige Verbrennungsmotoren langfristig aus dem Stadtbild verschwinden.

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