Kommentar: USA erwägen Militärschlag gegen Syrien

Damaskus/Washington · Erstmals droht Barack Obama mit einem US-Angriff in Syrien und nennt dafür einen konkreten Anhaltspunkt: Falls nämlich die syrischen Massenvernichtungswaffen zur Gefahr für Israel werden sollten. Ein Kommentar zum Thema.

Starke Worte


Es war eine überraschende Drohung in einem Konflikt, in dem sich US-Präsident Barack Obama bisher zurückgehalten hatte: Wenn in Syrien eine "ganze Menge chemischer Waffen bewegt oder eingesetzt" würden, würde dies seine Kalkulation zu einem militärischen Eingreifen ändern, hatte Obama verkündet. Die Reaktion Assads und seiner russischen Helfer erfolgte auf dem Fuße: die Warnung vor einem Handeln abseits der Uno - und die Vermutung, es handele sich nur um Wahlkampfgetöse. Will also der Präsident nur den starken Mann spielen? Die Antwort steht im Kleingedruckten. Selbst eine Bewaffnung der Aufständischen in Syrien war für das Weiße Haus bisher ein Tabuthema. Allenfalls gibt es logistische Unterstützung und die Duldung von Rüstungslieferungen durch freundlich gesinnte Verbündete im arabischen Raum. Allein dies macht schon klar, dass Obama - anders als in Libyen - kein direktes Engagement der kriegsmüden USA wünscht. Vieles spricht dafür, dass weiterhin das Prinzip großer Zurückhaltung gelten wird - auch wenn die Lage militärisch eskalieren sollte. nachrichten.red@voksfreund.de

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