Meinung Endlich gibt es eine Entscheidung

Wittlich · Das Vitelliusbad wird bald in seiner jetzigen Form Geschichte sein. Eine surreale Nachricht.

Kommentar von Petra Willems zum endgültigen Aus des Vitelliusbads
Foto: TV/Klaus Kimmling

Nach jahrelangem Planen, jahrelangen Diskussionen, jahrelangen Disputen und einer fast unendlich wirkenden Ungewissheit steht nun fest, dass das Wittlicher Vitelliusbad in seiner jetzigen Form schon sehr bald Geschichte sein wird. Dem schnellen Abriss des sehr maroden Hallenbads und von Teilen des Freibads sowie dem Neubau eines Kombibads, das ganzjährig nutzbar sein wird, steht nichts mehr im Wege – zumindest nichts, was derzeit vorhersehbar ist.

Diese Nachricht hört sich für viele, die sich in den vergangenen Jahren mit dem Projekt beschäftigt haben, irgendwie unwirklich an. Denn tatsächlich wird jetzt bald sichtbar sein, was bisher noch in Skizzen und Plänen zu sehen war.

Das Wittlicher Freibad gehört – oder muss man bereits sagen: gehörte? – zu den schönsten und attraktivsten der Region wegen seiner großzügigen Liegeflächen, wegen des Kinderbereichs, aber auch wegen des wettkampftauglichen 50-Meter-Beckens. Aber wie wird das in zehn, 15, 20 Jahren sein? Welche Bedürfnisse müssen dann erfüllt werden? We definiert sich dann die Attraktivität eines Schwimmbads? Dieser Gedanke war maßgeblich bei der Entscheidung, wie das Vitelliusbad umgebaut wird.

Vielleicht werden die Nutzer in Wittlich in zehn Jahren denken: Wie schön ist doch unser Bad im Vergleich zu dem rein funktionalen Hallenbad in Konz (für das die Gemeinde ihr Freibad komplett opferte) oder zum Stadtbad in Trier, das für Kinder und Jugendliche kaum Möglichkeiten bietet und auch für Sportschwimmer nicht ideal ist und zudem oft überfüllt?!

Mit hundertprozentiger Gewissheit kann das derzeit niemand sagen. Trotzdem ist es gut, endlich (Planungs-)Sicherheit zu haben, dass Fakten geschaffen wurden und dass alle Seiten von sich sagen können, alles getan zu haben, um ihre Ziele zu erreichen. Dass eine Seite dabei ihre Ideale nicht realisieren konnte und kein Kompromiss zustande kam, ist schade, war allerdings nach den Auseinandersetzungen der letzten Monate mehr als erwartbar.

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