Kommentar zu Archivlösung für Hermeskeiler Rathaus-Akten Enttäuschung für den Verein, aber auch nachvollziehbar
Hermeskeil · Die Entscheidung des Hermeskeiler VG-Ausschusses, das eigene Archiv vorerst nach Koblenz auszulagern, ist für den Kulturgeschichtlichen Verein Hochwald natürlich eine herbe Enttäuschung. Die Verantwortlichen um den hochengagierten Vorsitzenden Dittmar Lauer haben hier schließlich eine wohl einmalige Chance gesehen.
Nämlich ihre gesammelten historischen Schätze von der privat und ehrenamtlich organisierten Verwahrung in eine langfristig gesicherte Pflege durch die öffentliche Hand zu überführen. Und mit der Verbandsgemeinde als Partnerin wäre natürlich auch mehr Schub in das Vorhaben gekommen, das ehemalige Gefängnis in Hermeskeil für die Unterbringung der Archiv-Dokumente herzurichten.
Die Entscheidung der VG-Politiker ist dennoch letzen Endes nachvollziehbar. Denn mit der Verbundlösung sind auch die Anforderungen an das Archiv und dessen Betreuung gestiegen. Damit verbunden sind nach Darstellung der Verwaltung deutlich höhere Kosten als bei der Abgabe nach Koblenz sowie die Suche nach einem hauptamtlichen Archivar. Nachdem der Kreis signalisiert hat, dass seine Archivkräfte nicht zur Verfügung stehen, ist völlig offen, woher dieser Fachmann kommen sollte. Auch wenn sich die VG-Politiker dazu entschieden hätten, die wesentlich höheren – aber eben auch nicht genau abschätzbaren – Kosten in Kauf zu nehmen, wäre das ein Knackpunkt geblieben.
Der Verein kann nun zumindest darauf hoffen, wie von kommunaler Seite angekündigt bei der Suche nach einem dauerhaften Domizil für das Hochwald-Archiv tatkräftig unterstützt zu werden. Wie der VG-Verwaltung, die wegen gesetzlicher Vorgaben unter Zeitdruck stand, ist auch dem Vereinsvorstand daran gelegen, seine historischen Schätze möglichst bald sicher verwahrt zu wissen.
c.weber@volksfreund.de