Kommentar zu Bauland-Entwicklung im Raum Hermeskeil Gemeinden müssen mehrere Dinge im Blick haben
Hermeskeil/Reinsfeld/Gusenburg · Die gute Nachfrage nach Baugrundstücken ist für die Orte in der Verbandsgemeinde Hermeskeil sicherlich erfreulich. So können sie zugleich wachsen und jungen Menschen aus dem Ort den Traum vom eigenen Heim in der Heimat ermöglichen.
Bei aller erfolgreicher Vermarktung von neuem Bauland müssen die Gemeinden aber drei wichtige Aspekte stets mit im Blick behalten: Erstens sind die Flächen für neues Bauland nicht endlos verfügbar. Die Versiegelung größerer Flächen im Außenbereich muss angesichts der zuletzt immer deutlicher gewordenen Probleme - beispielsweise mit Überflutungen nach Starkregen - sehr sorgfältig geplant und abgewogen werden. Zweitens dürfen die Ortskerne nicht vernachlässigt werden. Hier gilt es, weiter Anreize zu schaffen, damit dort keine Leerstände oder schlimmstenfalls Bauruinen entstehen, weil sich die jüngere Generation lieber am Ortsrand im Neubaugebiet niederlässt. Förderprogramme und Sanierungsgebiete sind eine gute Möglichkeit, ebenso die aktive Ansprache von Haus- und Grundstückbesitzern, deren Besitz nicht bewohnt oder bebaut ist.
Der dritte wichtige Punkt sind die Strukturen im Ort, die eine Nachfrage nach Baugrundstücken auch unabhängig von aktuellen Zins- oder Baupreisentwicklungen sichern können. Dabei geht es um soziale Angebote, ein lebendiges Dorfleben, den Erhalt wichtiger Infrastruktur und guter Verkehrsanbindungen. Auch der Anschluss ans Glasfasernetz für gigabitfähiges Internet wird in Zukunft noch wichtiger werden. Wer als Gemeinde für potenzielle Bauherren und Neubürger attraktiv sein will, der muss sich auch um diese Bereiche kümmern.
c.weber@volksfreund.de