Meinung Kommentar zu Brennholz-Kompromiss für Nationalpark-Gemeinden: So kann man Vertrauen zurückgewinnen

Züsch/Neuhütten/Damflos · Beim Brennholz kommt in dieser Saison einiges zusammen, was für eine Ausnahmesituation spricht. Vor dem Krieg in der Ukraine und den Preisexplosionen bei nahezu allen Energieträgern war sicher nicht mit einer so enormen Nachfrage zu rechnen.

Die Brennholzversorgung ist in den Gemeinden im Nationalpark Hunsrück-Hochwald ein sensibles Thema.

Die Brennholzversorgung ist in den Gemeinden im Nationalpark Hunsrück-Hochwald ein sensibles Thema.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Und vermutlich ist auch unter den Brennholz-Bestellern in Züsch, Neuhütten und Damflos der ein oder andere Neu-Kunde dabei. Die Ausgangslage in diesem Jahr ist damit durchaus anders als zur Zeit der Nationalpark-Gründung. Und ein damals erstelltes Brennholzkonzept ist eben auch nur ein theoretisches Konstrukt, das nicht mehr unbedingt greift, wenn sich Dinge ändern, auf denen es aufbaut.
Und dennoch: Die heftigen Reaktionen auf das recht kurzfristig kommunizierte Bestelllimit für die drei Gemeinden sind verständlich. Auch wenn es keine rechtlich verbindlichen Zusagen zur Versorgung der Orte mit Laubholz gibt, so haben viele Bürger die damaligen Aussagen von Verantwortlichen doch als Garantie verstanden. Übereinstimmend berichten sie, man habe ihnen damals versichert, dass es für sie weiterhin genug Brennholz geben werde. Ohne diese beruhigenden Worte hätten sich wohl einige Dörfer gegen den Park ausgesprochen. Es ist also kaum verwunderlich, dass die Betroffenen nun vom Nationalparkamt erwarten, dass – trotz aller neuen Umstände – versucht wird, die Ankündigungen von damals einzuhalten. Oder dass man sie zumindest einbezieht, wenn es Schwierigkeiten gibt. Mit dem neuen Kompromiss ist das jetzt doch noch geschehen. Das kann ein wichtiger Schritt sein, um eventuell verlorengegangenes Vertrauen in das Projekt Nationalpark zurückzugewinnen. Das gilt ebenso für die geplanten Treffen, bei denen frühzeitig der Holzbedarf und die verfügbaren Mengen fürs nächste Jahr ausgelotet werden sollen.


c.weber@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort