Kommentar zu Gespräch mit Land über volle Afa in Hermeskeil Stadtrat muss weiter offensiv bleiben
Meinung | Hermeskeil · Es ist wenige Wochen her, dass der Stadtrat Hermeskeil seine Forderungen zur Afa-Situation an die Landesregierung gerichtet hat. Schnelle Lösungen und festen Zusagen waren bei dem ersten Treffen nach der Resolution nicht unbedingt zu erwarten.
Es ist gut, dass es nun den direkten Austausch gab. Gleichwohl: Der Stadtrat sollte sich jetzt nicht zu defensiv verhalten, sondern offensiv in die weiteren Gespräche gehen.
Angesichts der aktuellen Lage und der derzeitigen Flüchtlingszuströme ist das Land natürlich in einer schwierigen Situation. Wo sollen auf die Schnelle zusätzliche Aufnahmekapazitäten für Geflüchtete entstehen? Neue Standorte zu finden, ist aktuell wohl ausgesprochen schwierig. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass Lösungen an den bestehenden Einrichtungen gesucht werden – wie auch in der Afa Hermeskeil mit den geplanten Containern. Dabei sollte aber jedem klar sein, dass diese zusätzlichen 500 Plätze „Notreserve“ länger genutzt werden müssen. 1500 Bewohner insgesamt, das ist vorerst keine Ausnahmesituation, sondern Dauerzustand.
Diese Zahl wird sich so schnell nicht ändern. Was aber geändert werden kann, das ist die Unterstützung für die Stadt Hermeskeil, die als Afa-Standortgemeinde eine so wichtige gesellschaftliche Aufgabe übernommen hat. Das betrifft die Klärung der finanziellen Frage, aber auch die Stärkung der belasteten Infrastruktur vor Ort. Hier muss das Land die Möglichkeiten für Verbesserungen jetzt konsequent ausloten und anpacken. Und die Kommunikation mit den Verantwortlichen in Hermeskeil intensivieren, damit diese sich bei den Entwicklungen mitgenommen fühlen. Nur so kann es gelingen, das von der Stadtbürgermeisterin erhoffte Signal zu senden, dass es am Afa-Standort Hermeskeil trotz schwieriger Umstände funktioniert.
c.weber@volksfreund.de