Meinung Nichtstun ist keine Lösung
Thalfang · Zwölf Jahre dauert die Kommunalreform in Rheinland-Pfalz schon an. 56 Verbandsgemeinden und neun verbandsfreie Gemeinden standen damals auf der „roten Liste“. Ihnen attestierte das Innenministerium, zu klein zu sein, um dauerhaft existieren zu können.
Die allermeisten von ihnen haben in der Zwischenzeit fusioniert, beziehungsweise sind eingegliedert oder aufgelöst worden. Der lange Stillstand hat sicher Gründe. Lange war beispielsweise der Bürgermeistersessel in der Verbandsgemeinde Thalfang nicht besetzt. Und es war auch klar, dass sich in den Monaten vor der Landtagswahl nichts tun würde, obwohl den lokalen Gesprächspartnern ein Termin in Aussicht gestellt war. Nach fast eineinhalb Jahren ohne Treffen sieht es allerdings so auch, als sei auch eine große Portion Ratlosigkeit im Spiel.
Nur, die Zeit läuft. Die Thalfanger Rathauschefin und ihr Hermeskeiler Amtskollege – einige Ortsgemeinden wollen nach Hermeskeil – sind nur auf fünfe Jahr gewählt. Bei Hartmut Heck sind schon fast zwei Jahre vorbei. Und, egal, ob man eine derartige Reform für sinnvoll hält oder nicht: Es gibt keinen Weg zurück. Und Nichtstun ist auch keine Lösung. Die Aufgabe ist diffizil, die Knackpunkte sind definiert: Für die rechtlichen Hürden gibt es Lösungen. Die zugegeben hohe Hürde ist die finanzielle Verschuldung der VG Thalfang. Allerdings wird diese auch nicht besser, wenn man die Hände in den Schoß legt.
Im Gegenteil: Der nur hinter verschlossenen Türen kommunizierte Vorschlag für die Mitgift vom Land mag hoch sein, der Schuldenberg der VG ist mit Sicherheit deutlich höher. Dass die VG Thalfang auf die Dauer nicht lebensfähig sei, hatte das Land der Kommune 2009 bescheinigt. Dass die Verbandsgemeinde heute die höchste Pro-Kopf-Verschuldung im Land hat, dürfte ein Indiz dafür sein, dass das stimmt. Wenn nichts geschieht, wird genau das passieren.
i.rosenschild@volksfreund.de