Kommentar Die Verwaltung steht ohnehin unter Zugzwang

Das Anliegen der Bürger aus Merschbach ist natürlich grundsätzlich nachvollziehbar. Das Ausdrucken Hunderter Seiten Papier eines Haushaltsplans und dessen Auslegen im Rathaus wirken nicht besonders fortschrittlich.

Kommentar zu Kritik an Thalfanger Verwaltung
Foto: TV/Klaus Kimmling

Ein Klick im Internet, um das Dokument herunterzuladen, ist dagegen viel effizienter und bequemer. Mit ihrer harschen Kritik an der Thalfanger Verwaltung schießen die Autoren des Briefes aber wohl doch ein wenig übers Ziel hinaus. Denn dass die Verwaltungen bei der Digitalisierung Tempo machen müssen, das ist auch dort bestens bekannt. Und es wird daran gearbeitet, wie die Bürgermeisterin versichert. Schließlich fordert das Onlinezugangsgesetz, dass Bürger schon ab 2022 nahezu alle Verwaltungsleistungen online erledigen können sollen. Dafür sind allerdings Veränderungen in den Verwaltungen nötig: neue Abläufe, neue Programme, neue Schnittstellen, speziell geschultes Personal. Das lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen und stellt vor allem für kleinere Rathäuser wie Thalfang einen Kraftakt dar. Dort ist eben manches noch nicht digital machbar, was andernorts schon funktioniert. Das Warten auf digital einsehbare Haushaltspläne dürfte jedenfalls mit der Einführung eines Ratsinformationssystems – an dem laut Bürgermeisterin gearbeitet wird – in absehbarer Zeit ein Ende haben.

c.weber@volksfreund.de

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