Kommentar zu Neuorganisation des Wintersports am Erbeskopf Warum so zögerlich? Testsaison hätte Vorteile für alle
Meinung | Hilscheid · Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren in den Wintersportgebieten, auch am Erbeskopf. Dass im Durchschnitt im Winter weniger Schnee fällt und Pisten vermehrt künstlich beschneit werden müssen, stellt die Verantwortlichen vor Herausforderungen.
Ob der Skibetrieb im Hunsrück Zukunft hat, das hängt aber nicht nur von den klimatischen Entwicklungen ab. Es ist kein Geheimnis, dass der zuständige kommunale Zweckverband den mit finanziellen Risiken behafteten Wintersport-Betrieb gern in private Hände abgeben würde. So ein privates Angebot liegt jetzt tatsächlich vor. Seltsam erscheint, dass der Verband darauf so zögerlich reagiert.
Vier Unternehmer, die bereits am Erbeskopf Freizeitangebote managen und die Bedeutung des Wintersports für ihre Betriebe mehrfach betont haben, können sich eine Übernahme des Betriebs vorstellen. Zunächst testweise für eine Saison. Und sie möchten dabei den Zweckverband noch unterstützend im Boot haben, bevor sie die Sache verbindlich übernehmen. Das klingt doch nach einem nachvollziehbaren und für beide Seiten vorteilhaften Vorschlag.
Der Zweckverband wäre schon für diese Saison entlastet, die Interessenten für die Übernahme könnten in der Praxis feststellen, worauf genau sie sich da einlassen würden. Schließlich fehlen ihnen offenbar auch noch belastbare Zahlen zum Winterbetrieb. Und wer will schon die Katze im Sack kaufen?
Wenn dieser Wechsel von der kommunalen zur privaten Organisation wirklich gewollt ist, dann sollte der Verband diesen Test jetzt möglich machen. Das Argument der zu kurzfristigen Vorbereitungszeit zieht ohnehin nicht wirklich – wenn es wahr ist, dass das Thema bereits im Mai aufkam. Das hätte man dann längst konsequenter vorantreiben und beraten können. Sei’s drum, auch jetzt bleibt dafür noch Zeit. Mit dem ersten Schnee, der auch fürs Präparieren der Pisten reicht, ist erfahrungsgemäß vor Weihnachten nicht zu rechnen. Es bleiben also sicher noch ein paar Wochen, in denen der Zweckverband tagen und sich mit den Vorschlägen der Unternehmer befassen könnte.