Kommentar zu Wildschäden in Nationalpark-Dörfern im Hochwald Enger Austausch mit den Betroffenen nötig

Neuhütten/Züsch · Wenn Wildschweine mit ihren Schnauzen den Boden aufwühlen, hinterlassen sie nicht unerhebliche Schäden. Passiert dies im heimischen Vorgarten, auf Sportplätzen oder Spielplätzen, dann verursacht das viel Arbeit und natürlich auch Kosten.

Wildschweine verursachen in Dörfern im Nationalpark Hunsrück-Hochwald immer wieder größere Schäden. Dieses Jahr haben die Tiere schon lange vor dem Winter in den Orten nach Futter gesucht - zum Beispiel auf Spiel- und Sportplätzen.

Wildschweine verursachen in Dörfern im Nationalpark Hunsrück-Hochwald immer wieder größere Schäden. Dieses Jahr haben die Tiere schon lange vor dem Winter in den Orten nach Futter gesucht - zum Beispiel auf Spiel- und Sportplätzen.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Für die Betroffenen ist das ziemlich ärgerlich. Und nicht jeder will oder kann sich dagegen mit Elektrozäunen schützen.

Aber was kann man sonst gegen die Vorstöße der Wildtiere in die Dörfer unternehmen? Mit dem Finger nur auf den Nationalpark und das Nationalparkamt zu zeigen, scheint jedenfalls zu kurz gegriffen. Wenn die Tiere im Wald nicht genug zu fressen finden, dann kommen sie raus und suchen eben auch in den Ortschaften nach Essbarem. Dieses Jahr haben offensichtlich der extrem trockene Sommer und die Folgen für das Futterangebot im Wald dazu entscheidend beigetragen, dass die Tiere noch früher als sonst auf die Suche gehen. Und dass dieser Dürresommer kein spezifisches Nationalpark-Problem ist, dürfte jedem klar sein.

Warum aber gibt es in den Dörfern dort offenbar mehr Klagen über Wildschäden als anderswo in den waldreichen Regionen? Zur Wahrheit gehört wohl auch, dass die Instrumente zum Gegensteuern – zum Beispiel die Bejagung – im Schutzgebiet naturgemäß deutlich eingeschränkter sind als im normalen Wirtschaftswald. Gleichwohl gibt es Möglichkeiten. Und sie werden im Nationalpark auch genutzt, versichern die Fachleute fürs Wildtiermanagement. Ein engerer intensiverer Austausch mit den betroffenen Gemeinden und Bürgern kann vielleicht dabei helfen, diese Instrumente noch zielgenauer und letztlich effektiver einzusetzen. Die wieder beginnenden Infoveranstaltungen sind dafür schon mal ein guter Ansatz.

Kommentar zu Wildschäden in Nationalpark-Dörfern im Hochwald​
Foto: TV/Schramm, Johannes

c.weber@volksfreund.de

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