Meinung Wenn der Fortschritt eine Schnecke ist
Es fehlt noch an wichtigen Grundlagen für ein funktionierendes Pollerkonzept in Trier. Was das bedeuten kann.
Autos, Transporter und LKW sind in der Trierer Fußgängerzone ein manchmal notwendiges Übel. Sie sind jedoch ein Ärgernis, wenn sie in den Straßen und Gassen außerhalb der dafür vorgesehenen Zeiten herumfahren. Ein Sicherheitsrisiko sind sie obendrein. Wie lange noch? Zwar gibt es feste Regeln, wer durch Simeon- oder Fleischstraße fahren darf. Zu viele Verkehrsteilnehmer halten sich nicht daran und fahren munter drauflos. Dutzende täglich. Diesem Missstand würden Poller in der Fußgängerzone und darum abhelfen. Doch es zieht sich inzwischen schon arg lang hin, bis es so weit ist. Mag sein, dass die Stadt mit der Software für die versenkbaren Sperren Pech hatte. Es wirkt jedoch so, als ob das Suchen und Finden einer Einsatzsoftware nicht unbedingt oberste Priorität besessen hat. Nach mehr als einem halben Jahr werkelt man immer noch an der Ausschreibung für die Steuerung. Und die Frage, wer trotz Absperrung eine Einfahrtsgenehmigung bekommen soll, ist offensichtlich ebenso ungeklärt. Vor diesem Hintergrund schwingt wohl viel Optimismus mit, wenn die Stadtverwaltung damit rechnet, dass im Oktober die versenkbaren Poller in der Liebfrauenstraße funktionieren. Hoffentlich liegt es nicht daran, dass man nicht den Oktober 2023, sondern den Oktober 2024 gemeint hat. Wobei der angesichts der bisherigen Geschwindigkeit der Umsetzung des Pollerkonzepts für den Domfreihof gar nicht so weit hergeholt scheint. h.jansen@volksfreund.de