Meinung Kommentar zur Baldauf-Nachfolge: Die CDU verpasst den Befreiungsschlag

Mainz · Die zweitägige CDU-Klausurtagung wäre Gelegenheit für einen Neustart gewesen. Doch von neuem Personal fehlt noch jede Spur. Stattdessen beschert die Fraktion Christian Baldauf einen tragischen Abgang, kommentiert unser Landeskorrespondent Sebastian Stein.

Kommentar zur Baldauf-Nachfolge: Die CDU RLP verpasst den Befreiungsschlag​
Foto: dpa/Arne Dedert

Immerhin eine Aussprache mit anschließend geschlossenen Reihen ist der CDU vorerst gelungen. Von Intrige will keiner mehr sprechen, die Fraktion schweigt über das, was war. Dieses Momentum hätten die Christdemokraten für einen Neustart nutzen können. Doch ein Befreiungsschlag aus der selbst verschuldeten Misere ist der Fraktion misslungen. Baldauf bleibt nun mehr als zwei weitere Monate ein gestürzter Chef an der Spitze. Und die CDU tritt auf der Stelle - Häme vorprogrammiert.

Insbesondere die Gegner von Baldauf müssen sich nun fragen, warum sie nach dem Rückzug so wenig Mut bewiesen haben. Denn ohne Nachfolger ist der Schaden zunächst größer als der Gewinn. Dass Baldauf irgendwann gehen musste, darin waren sich fast alle einig. Auf diese Art und Weise beschert die CDU Baldauf aber einen unverdient unwürdigen Abgang. Nach Mittwoch stellt sich auch unweigerlich die Frage, warum sich Baldauf selbst das überhaupt weiter antut.

Tatsächlich offenbart das Aufschieben der Nachfolgefrage aber die größte Schwäche der größten Oppositionspartei. In ihren Reihen gibt es kaum Kandidaten, die die Fraktion in die Zukunft führen können oder wollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort