Luft nach oben

Auch wenn sich viele Verkehrsteilnehmer wohl kaum vorstellen können, dass es - abgesehen vom eigenen Verhalten - in punkto Sicherheit im Straßenverkehr noch Luft nach oben gibt, Fakt ist: Die Innovationskraft und der Ideenreichtum im Verkehrsbereich sind nach wie vor groß. Das fängt bei immer neuer Sicherheitstechnik in Fahrzeugen an und reicht bis zur gelben Hand, die neuerdings als Warnschild bei einem Pilotprojekt in Bayern Falschfahrer von der Auffahrt auf die Autobahn abhalten soll.

Ob erfolgreich, wird sich noch zeigen. Das Ziel des neuen Sicherheitsprogramms der Bundesregierung ist überaus ambitioniert. 40 Prozent weniger Unfalltote in nur neun Jahren, schön wär\'s, wenn dies gelingen würde. Doch das Programm, so umfangreich es auch ist, hat Schwachstellen: Vielfach ist nur von Kampagnen und Aufklärung die Rede. In der Tat ist es richtig, die Verkehrsteilnehmer immer wieder daran zu erinnern, dass sie eine besondere Verantwortung im Straßenverkehr für die eigene, vor allem aber auch für die Sicherheit anderer haben. Es gibt aber nun mal Punkte, da helfen keine bunten Plakate und Broschüren, sondern nur die Einführung neuer und die Durchsetzung alter Pflichten. Davor scheut die Regierung leider zurück Zwei Beispiele: Gegen die zunehmende Ruppigkeit im Straßenverkehr und den laschen Umgang mit den Regeln helfen nur schärfere Kontrollen. Davon ist aber keine Rede im Programm. Auch sind verpflichtende Gesundheitstests für ältere Fahrer nicht vorgesehen, obwohl sie häufiger an Unfällen beteiligt sind und die demografische Entwicklung dies zwingend notwendig macht. Mehr Mut hätte dem Programm daher an einigen Stellen gut getan. nachrichten.red@volksfreund.de

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