Marktbeherrschende Stellung

Nirgendwo hat die EU so viel Macht wie im Wettbewerbsrecht. Die EU-Kartelljäger verdonnerten den Software-Giganten Microsoft zu Strafzahlungen von insgesamt 1,7 Milliarden Euro - unter anderem weil der Konzern nur seinen eigenen Internet-Browser mit dem Betriebssystem auslieferte.

Um Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung geht es auch im Fall von Google. Dem Konzern drohen bis zu fünf Milliarden Dollar Strafe, die er mit neuen Zugeständnissen abwenden will.

Der Grund: Das Unternehmen zeigt seine eigenen spezialisierten Suchdienste vorteilhafter als Konkurrenzangebote an. Sprich: es manipuliert die Ergebnisse zu seinen Gunsten, um mehr Reibach zu machen. Google hat bei Internetsuchen in Europa einen Marktanteil von 90 Prozent - also eine Monopol-Stellung. Auch bei Online-Werbung nutzt Google dies gewinnbringend aus. Wer Informationsvielfalt im Netz will, kann dies nicht gutheißen. Dass die jetzigen Zusagen in der Praxis ausreichen, um Googles Dominanz zu brechen, darf bezweifelt werden. Die Verlegerverbände liefen gestern bereits Sturm. Sie dürften nicht die einzigen bleiben.

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