Trier kann mit dem Tourismus nicht nur gut leben, die Stadt ist auch existenziell von ihm abhängig. 300 Millionen Euro geben die rund sechs Millionen Besucher – einschließlich Übernachtungsgäste – pro Jahr in der ältesten Stadt Deutschlands aus. Die großen Zugnummern sind die Weltkulturerbe-Bauten. Für Porta Nigra, Amphitheater und Kaiserthermen wurden laut GDKE-Chefin Heike Otto im vergangenen Jahr knapp 480.000 Eintrittskarten verkauft. Die übrigen sechs (einschließlich Igeler Säule) können kostenlos besichtigt werden. Da ist es logisch, dass der Blick auf die Monumente von antiker und mittelalterlicher Pracht ungetrübt sein soll. Die „Pufferzone“, von der Unesco schon seit 2005, aber ohne Erstellungsfrist, gefordert, kommt insofern reichlich spät. Denn zwei höchst umstrittene Bauprojekte jüngerer Zeit würden ihre Kriterien nicht erfüllen: Der Wohnblock gegenüber den Kaiserthermen wegen seines Farbkonzepts und der Störung der Sichtachse vom Petrisberg; der „Wohnen am Ufer“-Komplex in Pallien beeinträchtigt von den Höhenlagen und der Kaiser-Wilhelm-Brücke den Blick auf die Römerbrücke. Konsequenzen muss der Investor, der für beide Projekte verantwortlich war, nicht befürchten. Die Pufferzone gilt nur für künftige Bauvorhaben.
Meinung Pufferzone kommt reichlich spät
Meinung | Trier · TV-Reporter Roland Morgen findet: Die Pufferzone in Trier hätte schon vor längerer Zeit eingerichtet werden sollen.
26.09.2023
, 18:44 Uhr