Meisterlicher geht's nicht mehr

Chapeau, Jürgen Klopp, chapeau, BVB! Man muss einfach den Hut ziehen vor dieser Leistung - selbst wenn man kein Borussia-Fan ist. Würdiger, verdienter und dabei auch noch sympathischer, weil offen und ehrlich kann man nicht Meister werden.

Keine deutsche Mannschaft -, außer vielleicht Gladbach, in der Hinrunde - versprüht eine solche Spielfreude, bietet dermaßen spektakulären, wenn auch im Endeffekt völlig simplen Angriffsfußball. Noch im Frühherbst (ein paar Monate nach der Meisterschaft 2011) hatten Spötter die Borussen als Eintagsfliege bezeichnet, als sie frühzeitig scheinbar hoffnungslos hinter den Bayern lagen. Doch Jürgen Klopp, seine Spieler und auch die Vereinsverantwortlichen hatten sich nicht von ihrer Linie abbringen lassen, gewannen ein Spiel nach dem anderen, stellten mittlerweile Bundesligarekorde auf, die man sonst nur München zugetraut hätte. Keine internen Grabenkämpfe nach den ersten Niederlagen, keine Formschwankungen, diszipliniert, taktisch meisterlich und eiskalt setzte der BVB das Fußballmärchen fort, verkraftete erst den Abgang von Meistermacher Nuri Sahin nach Madrid (vermisst ihn noch jemand?), dann mehrere langfristige Verletzungsausfälle. Und das mit einer Truppe, die zwar ein Jahr reifer, aber immer noch blutjung ist. Der BVB hat den Bayern (national) den Rang abgelaufen -, und es kann eine Ära daraus werden. b.pazen@volksfreund.de

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