Papa Staat macht's richtig

Das ist ein schmaler Grat, auf dem die Bundesregierung geht. Einerseits gibt es in Deutschland eine ausgeprägte Verbotskultur, jedenfalls sind Politiker und Minister immer schnell dabei, etwas zu untersagen oder nach härteren Strafen zu rufen.

Das nervt viele Bürger gehörig - und zwar völlig zu Recht.
Andererseits liegen die gesundheitlichen Risiken für Jugendliche durch das Rauchen von E-Zigaretten und E-Shishas auf der Hand. Es überwiegen die wissenschaftlichen Expertisen, wonach auch das Einatmen von nikotinfreiem Dampf erhebliche Gefahren birgt.
Insofern tut der Staat gut daran, die Verantwortung an sich zu ziehen und Minderjährige per Gesetz davon abzuhalten. Das geplante Verbot ist somit richtig, auch wenn es vermutlich von vielen Jugendlichen als Gängelung empfunden werden wird. Shisha-Bars und E-Zigaretten liegen schließlich voll im Trend. Sie sind hip und cool.
Papa Staat übernimmt gleichwohl mal wieder das, wofür eigentlich auch Väter und Mütter zuständig wären. Wenn Zwölfjährige schon zur E-Zigarette greifen, weil der Dampf so lecker nach Gummibärchen schmeckt, dann muss einem doch der klare Elternverstand sagen, dass da etwas faul ist; dass gesundheitliche Risiken damit verbunden sein können. So man den Spaß der Sprösslinge am Verdampfen überhaupt mitbekommt. Dem ist aber offenbar häufig genug nicht so. Vielleicht klingeln bei einigen Eltern jetzt die Alarmglocken durch das Vorgehen der Regierung. Geboten wäre es.
nachrichten.red@volksfreund.de

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