Meinung Politik läuft Gefahr, den Ärztemangel zu verschlafen

Spätestens 2022 klafft eine riesige Lücke, wenn es um die medizinische Versorgung auf dem Land geht. Es braucht neue Wege.

Rheinland-Pfalz marschiert schnurstracks auf einen Ärztemangel zu. Tatsächlich ist es da ein gutes Signal, dass Gesundheitsministerium und Medizinerverbände gemeinsam über das sprechen, was sie erreicht haben und noch erreichen wollen, um junge Ärzte fürs Land zu gewinnen. Tatsächlich gibt es gute Wege, die eingeschlagen wurden: Junge Mediziner bekommen Finanzspritzen, wenn sie in ländliche, schwächer besiedelte Regionen die Zelte aufschlagen. Für Trier schwebt dem Land vor, dass Medizinstudenten dort Teile ihrer praktischen Ausbildung absolvieren. Die Hoffnung dahinter: Wenn ihnen die Region gefällt, sie sich verlieben, bleiben sie gleich hier.

Das alleine reicht aber nicht. Es braucht zügig mehr Medizinstudenten. Auch das CDU-Modell von Landarzt-Stipendien sollte in Überlegungen einfließen. Im Bund müssen sich dagegen Union und SPD Vorwürfe gefallen lassen: Die Landarztquote und mehr Telemedizin im Koalitionsvertrag zu hinterlegen, mag nett klingen, ist aber schrecklich ungenau. Wenn die Politik nicht aufpasst und sich nur in Phrasen erschöpft, ist sie auf dem besten Wege, ein ganz wichtiges Thema zu verschlafen.

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