Rücksichtslose Republikaner

Die Mitglieder des US-Kongresses haben sich in den letzten Wochen wie süchtige Roulette-Zocker aufgeführt, die immer nur auf Schwarz oder Rot starren. Nun heißt es für die Weltmacht: "Nichts geht mehr.

"
Der Verwaltungsstillstand, das Brachliegen vieler Regierungs-Funktionen - ist eine blamable Situation, die eher in einer Bananenrepublik als in der führenden westlichen Industrienation erwartet würde. Rücksichtslos haben sich in der Krise vor allem Teile der Republikaner verhalten, die die längst verabschiedete und höchstrichterlich bestätigte Gesundheitsreform mit dem Etatstreit verknüpft haben, um diese nachträglich scheitern zu lassen.
Wer lenkt zuerst ein? Mit Blick auf das nächste absehbare Super-Problem - das am 17. Oktober anstehende Erreichen der Schulden-Obergrenze - sind nun Führungsstärke und jene überparteiliche Kooperation gefragt, die auch Präsident Barack Obama zuletzt nicht erreichen konnte.
Stattdessen haben gegenseitige Schuldzuweisungen dominiert, die die Frage aufwerfen: Sieht denn niemand die verheerende Signalwirkung, die von dem innenpolitischen US-Konflikt ausgeht und die auch - werden die Differenzen nicht schnell beigelegt - für Erschütterungen an den globalen Finanzmärkten führen kann? Politische Verantwortung - das ist in diesen Tagen in Washington ein Fremdwort.
nachrichten.red@volksfreund.de

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