Schiris sind keine Teddybären

Die Entscheidung von Schiedsrichter Markus Welz, Hoffenheim-Trainer Markus Gisdol am Mittwochabend auf die Tribüne zu schicken, war richtig. Auch wenn Gisdols Wut in beschriebener Szene verständlich war - 1899-Stürmer Vargas stand nicht im Abseits, als er zurückgepfiffen wurde - hat der Trainer den Linienrichter nicht anzufassen.

Die Unparteiischen sind keine Teddybären, die nach Belieben umarmt, gedrückt oder am Arm gepackt werden können. Sie sind die Autoritätspersonen auf dem Feld. Jede Berührung - bis auf den Handschlag vor und nach dem Spiel - ist unpassend und muss geahndet werden. Natürlich gilt das auch für Bayern-Trainer Pep Guardiola. Denn in einem Punkt hat Markus Gisdol recht: "Das sind zwei unterschiedliche Maßstäbe, die für uns Trainer angelegt werden. Das kann nicht sein." Die Liebkosungen, die der katalanische Schmusebär Unparteiischen am Spielfeldrand immer wieder aufs Auge drückt, sind nicht nur nervig: Unterschwellig vermittelt Guardiola durch seine Umarmungen und Tätscheleien auch die Botschaft: "Euch habe ich in der Hand, ihr steht sowieso unter mir." Die Referees wirken danach wie unmündige Schulbuben. Das kann nicht sein. Deshalb muss ab sofort gelten: Wer auf Schiri-Tuchfühlung geht, der fliegt. m.fritzen@volksfreund.de

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