Skurrile Show

Show gehört zum Geschäft - das mögen sich Ministerpräsident Kurt Beck und Verkehrsminister Hendrik Hering gedacht haben, als sie zur großen Verkündung der geplanten Straßenbauprojekte im Land riefen.

Vielleicht war es der Stolz über die gewaltige Summe von 1,1 Milliarden Euro, der den Ministerpräsidenten und seinen Getreuen zur Tat schreiten ließ.

So viel Geld für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Land stand immerhin noch nie zur Verfügung. Und angesichts der Finanzkrise und der schwächelnden Konjunktur ist es sicherlich angezeigt, Zeichen zu setzen und mit öffentlichen Investitionen Arbeitsplätze zu sichern.

Schade ist nur, dass die beiden Sozialdemokraten nur zu berichten wussten, was schon hinlänglich bekannt war. Schade ist auch, dass das Land einen eher bescheidenen Beitrag leistet und der Großteil der Mittel vom Bund kommt. Und erst recht schade ist, dass sämtliche Investitionen mit Krediten finanziert werden und die hoch defizitären öffentlichen Haushalte weitere Schuldenberge auftürmen werden. Kommende Generationen werden sich über die schöne Erblast freuen.

Gemessen an diesen Tatsachen beschleicht den geneigten Betrachter der Verdacht, die CDU könnte mit ihrer fortwährenden Kritik an teuren Image- und Werbekampagnen der Landesregierung nicht ganz falsch liegen. Der Slogan "Wir machen's einfach" hat sich wohl schon so sehr in der Gedankenwelt des Ministerpräsidenten und seiner Kabinettskollegen festgesetzt, dass selbst dann kräftig die Werbetrommel gerührt wird, wenn es nicht angezeigt ist.

Man darf jedenfalls schon jetzt gespannt sein, welche Wohltaten "König Kurt" an diesem Wochenende nach der Klausurtagung seiner Regierung dem Volk verkünden wird. Die Messlatte liegt hoch.

f.giarra@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort