Meinung Das Thema Fahrrad muss endlich hohe Priorität bekommen!
Wer sich in der Eifel ein E-Bike und ein Deutschlandticket kauft, um öfters Mal aufs Auto zu verzichten (und eventuell kurz- oder mittelfristig den Zweitwagen abzustoßen), um so einen Beitrag zu Verkehrswende und Klimaschutz zu leisten, wird von Freunden und Bekannten mehr belächelt, denn bewundert.
ARCHIV - 16.04.2022, Mecklenburg-Vorpommern, Koserow: Touristen fahren mit Elektrorädern durch das Ostseebad auf der Insel Usedom. Fahrer von E-Bikes haben im vergangenen Jahr in NRW mehr als 3200 Unfälle verursacht. (zu dpa «E-Bike-Fahrer verursachen mehr als 3200 Unfälle in einem Jahr») Foto: Stefan Sauer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Foto: dpa/Stefan Sauer„Klappt hier nicht“, „zu schlechtes Angebot“, „zu geringe Taktung“, „zu umständlich“ und, und, und lauten die Argumente – die ich vehement zu entkräften versuche.
Wenn ich dann aber von den Verantwortlichen im wahrsten Sinn des Wortes im Regen stehen gelassen werde, fällt auch mir nichts mehr ein. Soll die Verkehrswende auf dem Land gelingen, sollen mehr Pendler zum Umstieg auf Rad und Bus/Bahn bewegt werden, muss das Angebot deutlich verbessert werden – eine generelle Möglichkeit der Fahrradmitnahme in allen Bussen ist da ein wichtiger Punkt von vielen. Und sei es, indem man zwei, drei Sitzreihen ausbaut und Radabstellflächen samt Befestigungsmöglichkeiten schafft. Die Busse sind eh so gut wie nie ausgelastet.
Ein rascher und massiver Ausbau der Fahrradinfrastruktur mit neuen Radwegen, Radstreifen auf bestehenden Straßen, Stellplätzen, Service- und Ladestationen … ist ebenso unabdingbar. Nur leider geht das alles noch immer viel zu zäh und langsam, da der Großteil der politischen Verantwortungsträger im Kommunen, Land und Bund das Thema einfach nicht im Blick hat. Noch immer nicht im Blick hat! Liegt es daran, dass sie den Knall noch immer nicht gehört haben? Oder daran, dass die meisten von ihnen seit Jahren nicht mehr auf dem Rad saßen, sondern es vorziehen, weiterhin mit dem SUV zum Bäcker zu fahren?
