Kommentar zu Wasserstoffprojekt in Birkenfeld Modellprojekt zur richtigen Zeit am idealen Standort

Birkenfeld/Hoppstädten-Weiersbach · Der Umweltcampus Birkenfeld wird zum Wasserstoffzentrum. Dieses Projekt passt wie die Faust aufs Auge in die aktuelle Zeit mit ihren drängenden Herausforderungen rund um Klimawandel, Klimaschutz und eine unabhängige Energieversorgung.

 Gefördert von Bund und Land startet am Umweltcampus Birkenfeld ein Piotprojekt zur Herstellung, Speicherung und sinnvollen Nutzung von Wasserstoff als Energieträger.

Gefördert von Bund und Land startet am Umweltcampus Birkenfeld ein Piotprojekt zur Herstellung, Speicherung und sinnvollen Nutzung von Wasserstoff als Energieträger.

Foto: Hochschule Trier
Wasserstoffzentrum Birkenfeld:  Modellprojekt zur richtigen Zeit am idealen Standort​
Foto: TV/Schramm, Johannes

Zudem ist der Hochschulstandort mit seiner bisherigen Forschung zu Brennstoffzellen und dem bereits hohen Grad an selbst erzeugter erneuerbarer Energie geradezu ideal, um die Potenziale und Grenzen des Einsatzes von Wasserstoff auszuloten. Gut, dass die Verbandsgemeinde Birkenfeld den Antrag gestellt hat und noch besser, dass das Land Rheinland-Pfalz die sich bietende Chance ergreift. Alle Beteiligten betonen, dass hier Erkenntnisse nicht nur für die Nationalparkregion, sondern von durchaus nationaler Bedeutung zu gewinnen sind.
Die spannendsten Fragen dürften wohl die nach der Übertragbarkeit des Modellprojekts auf andere Standorte sein und natürlich die Kostenfrage. Nicht zu vernachlässigen ist aber auch, dass zur Herstellung von grünem Wasserstoff der Output an erneuerbaren Energien nochmals erheblich gesteigert werden muss. Und da lief es zuletzt in Rheinland-Pfalz speziell beim Ausbau von Windkraftanlagen ziemlich schleppend. Bei aller Euphorie für das Pilotprojekt müssen auch hier die Bemühungen parallel verstärkt werden.
Noch ein Knackpunkt, auf den die Beteiligten des Projekts hingewiesen haben: Wasserstoff wird künftig zwar eine wichtige Rolle als Energieträger spielen, ist aber nicht das Allheilmittel. Ein breiter Einsatz ist wegen der geringen Energieeffizienz nicht wirklich ratsam. Wird Ökostrom direkt genutzt, lassen sich deutlich mehr fossile Energie ersetzen und mehr Treibhausgasemissionen reduzieren. Von daher geht es darum, die sinnvollsten Verwendungen zu finden. Abseits vom Wasserstoffbus bedarf es hierzu sicher noch einiger weiterer Forschung.
c.weber@volksfreund.de

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