Forum Unmöglich vorherzusagen

Es ist vorbei. Aus. Schluss. Feierabend. Er hat verloren. Er sieht es, nach einigem Hin und Her, anscheinend ein. Er kapituliert. Uff! Donald Trump schleicht sich. Still und leise, für seine Verhältnisse.

 Peter Reinhart

Peter Reinhart

Foto: TV/Klaus Kimmling

Und das Getöse, die Aufgeregtheit, der Alarmismus in den Medien? Wie weggeblasen.

Was ist in den vier Jahren des Trumpismus nicht alles orakelt worden. Vom Ende der Welt war die Rede, von Chaos, Krieg, Untergang. Zuletzt: Was, wenn der Polit-Clown  nicht weichen will? Wenn er seine Anhänger aufhetzt? Wenn er einen Bürgerkrieg anzettelt?

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel titelte neulich mit einer Illustration, die Trump als Warlord zeigt, als Krieger, der seine Flinte nachlädt, verbarrikadiert hinter Sandsäcken ...

Und nun: Die Welt dreht sich weiter, noch immer.

Wäre. Hätte. Könnte. Würde. Vielleicht. Eventuell. Ach, dieses pausenlose Es-ist-so-schrecklich-und-wird-noch-schrecklicher-Geschluchze auf den medialen und politischen Marktplätzen. Mutmaßungen, Spekulationen, Prognosen. Es kommt ja doch anders.

Ein klitzekleines Beispiel: Zufällig fiel mir dieser Tage die Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 14./15. Januar 2017 in die Hände. Darin eine Betrachtung über Trump, den damals frisch gewählten 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten, kurz vor seinem Einzug ins Weiße Haus. Zitat: „Das Amt wird ihn zwingen, seine Rhetorik zu mäßigen. Die Einbettung in das Geflecht der Administration wird seiner Impulsivität Zügel anlegen, die Professionalität gerade der republikanischen Abgeordneten und Senatoren in beiden Kammern des Kongresses wird seinem Dilettantismus entgegenarbeiten. Zugleich wird die mächtigste Zähmungsinstanz, die weltpolitische und inneramerikanische Realität, an die Arbeit gehen und die unausgegorenen Ankündigungen und Versprechen des Kandidaten so lange kräftig zurechtstutzen, bis von ihnen nur noch wenig übrig ist. So ging es noch jedem Heißsporn und Neuling in der Politik. So wird es auch diesem gehen.“

Irrtum. Wieder so ein Orakel, das danebenlag. Von wegen: der gezähmte Widerspenstige ...

Merke: „Unmöglich vorherzusagen die Zukunft ist.“ (Yoda, der weise Gnom mit der ulkigen Satzbau-Technik in der Saga „Star Wars“)

Bleiben Sie munter!

Peter Reinhart

Stellvertretender Chefredakteur

E-Mail: forum@volksfreund.de

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