Bestattungswald Aber nicht vor unserer Haustür?!

Friedwald

Zum Artikel  „Wo geht’s zum Bestattungswald“ (TV vom 29. November) schrieb uns Brigitte Koch:

Die Formulierung, dass der Friedhof unter Bäumen von den wenigen Verstorbenen aus Lieser nicht leben könne, entbehrt ja nicht einer gewissen Komik, lieber Herr Beckmann. Zum Schluss des Artikels weisen Sie ganz ausdrücklich noch auf das zu erwartende „Plus“ von 50 000 Euro jährlich für die Gemeinde Lieser hin. Bei 100 Beisetzungen x 500 Euro ergäben sich allerdings nur Einnahmen von 50 000 Euro, denen die Ausgaben gegenüberstehen. Wenn Sie hier also der Betreiberin undifferenziert hohe Gewinne unterstellen, schüren Sie eine völlig überflüssige Neiddebatte. Sie erwähnen nämlich nicht, dass die Gemeinde Lieser schließlich auch für die Herrichtung und Instandhaltung der Parkplätze und Zufahrtswege zuständig ist, die auch von anderen Besuchern des Ruheforstes genutzt werden können, von Kurgästen, Spaziergängern und Anwohnern. Was mich bei der Diskussion im Kurgastzentrum persönlich sehr erschreckt hat, war die Einstellung einiger Bewohner, nach dem Motto: Ein Friedwald ist eine gute Sache, aber bitte nicht vor unserer Haustür. Manche würden sich durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen beeinträchtigt fühlen, ja es könnten sogar Hotelgäste den Anblick einer Beerdigungsgesellschaft als Zumutung empfinden. Wo leben wir eigentlich? Haben Bewohner des Plateaus einen besonderen Status und qua Wohnlage ein Recht auf privilegierte Ungestörtheit? Hoffentlich kommt der Stadtrat zeitnah zu einer akzeptablen Entscheidung. Es wäre schade, wenn dieses von vielen begrüßte Vorhaben noch länger hinausgezögert würde. Man sollte das Projekt als gemeinschaftliche Aufgabe begreifen. Kirchturmdenken können wir uns nicht mehr leisten!

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