aberglaube

Zum Bericht "Freitag, der 13. Januar ..." (TV vom 11. Januar):

Da die kluge Leseratte Lucky für die Deutsche Presseagentur (dpa) arbeitet, hatte sie vor dem Bericht "Freitag, der 13. Januar, ist kein Unglückstag" keine Gelegenheit, mit der frommen Maus im Trierer Dom zu sprechen. Die hätte ihr gesagt, dass der Glaube an den Freitag als Unglückstag nicht mit irgendwelchen kuriosen "Geschichten aus der Bibel" zu tun hat, zumal uns aus der Zeit von Adam und Eva kein Kalender erhalten ist. Es gehört zu den bestbezeugten Tatsachen der Evangelien, dass Jesus Christus am Freitag, dem Tag vor dem Passahfest, das auf einen Sabbat = Samstag fällt, gekreuzigt worden ist (Markusevangelium 15,42). Am dritten Tag (wenn man den Freitag mitzählt, ein Sonntag) erfolgte dann die Auferstehung. Der Karfreitag gilt in der Christenheit überwiegend als Tag des Fastens und der Trauer. Am Freitag geborene Kinder wurden als "Unglückskinder" bezeichnet; bekannter sind noch heute die glücklichen Sonntagskinder, die am Tag der Auferstehung geboren sind. Dass Adam und Eva an einem Freitag in den Apfel gebissen hätten und aus dem Paradies verjagt worden seien, ist eine alte Deutung der Heilsgeschichte: Der erste Mensch Adam brachte an demselben Tag die Sünde in die Welt, an dem der neue Adam Jesus Christus die Menschheit von der Sünde erlöste. Professor Dr. Gunther Franz, Trier

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