Ärgerliche Fehler, abwegige Behauptungen

Zum Artikel "Eine Marke in der Schullandschaft" (TV-Wochenend-Journal vom 29./30. Januar):

So erfreulich es ist zu sehen, in welchem Maße der Trierische Volksfreund an den Geschicken des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Vergangenheit und Gegenwart Anteil nimmt, so wenig erfreulich, ja ärgerlich ist die Tatsache, dass in dem Artikel Fehler enthalten sind, die in der Vermischung von Fakten mit Vermutungen und Unterstellungen begründet sein dürften.

Falsch ist die Behauptung, dass das FWG die Tatsache, dass der Nazi-Verbrecher Klaus Barbie Schüler des FWG war, "peinlich verschwiegen" habe. Richtig ist, dass die damalige Schulleitung des FWG den in- und ausländischen Medienvertretern, die bald nach Bekanntwerden der Barbie-Biographie das FWG aufsuchten, umfassend Auskunft gegeben und ihnen Kopien seiner Abiturarbeiten und seines handgeschriebenen Lebenslaufes ausgehändigt hat, so zum Beispiel den Vertretern von "France-Soir", "Paris-Match", der BBC; auch der TV hat mehrfach darüber berichtet (zum Beispiel am 23. Februar 1983 und am 16./17. Mai 1987).

Dass diese der Öffentlichkeit zugeführten Informationen der schulischen Öffentlichkeit vorenthalten geblieben sein sollen, erschließt sich weder tatsächlicher noch logischer Nachvollziehbarkeit. Natürlich wurde im FWG über die "Causa Barbie" gesprochen, im Unterricht und sonst.

Dass Schüler, die das "Schweigen brechen wollten", damals "Ärger" bekommen hätten, ist abwegig und entzieht sich hiesiger Kenntnis.

Es ist wünschenswert, dass die angekündigte künftige "Aufklärung" sich mit Akribie in der Recherche und Professionalität in der Anwendung der Methoden der historischen Wissenschaft der gestellten Aufgabe stellen und die gespürte Lücke des Desiderats schließen kann.

Zur Korrektur der Chronik:

1815: Man kann nicht von einer "Rückkehr zu Preußen" sprechen, da in diesem Jahr die Preußen erstmals das Gymnasium "übernommen" haben.

1966: Die erste Schülerin des FWG macht Abitur, sie war 1957 ins FWG aufgenommen worden.

Und zur Klarstellung eines sonst eventuell missverständlichen Hinweises:

Das "Bischöfliche Konvikt" ist, wie sein Titel schon sagt, eine Gründung des Bischofs von Trier, nicht des FWG. Die Konviktoristen haben zwar in der Mehrzahl, aber nicht ausschließlich das FWG besucht.

Dr. Hermann Josef Krapp, Trier, Studiendirektor i.R., von 1973 bis 2001 Leiter des FWG

Schuljubiläum

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